Samstag, 31. Mai 2014

Maiwetter 1964: Heuet begann schon Mitte Monat

Der Mai vor 50 Jahren war nicht durchwegs ein Wonnemonat, wie er von den Menschen nach langen Wintern herbeigesehnt wird. Walter Zollinger charakterisiert ihn in seiner Jahreschronik 1964 wie folgt:

«Mai: Ein "durchzogener Kerl", neben einer ganzen Reihe sehr schöner Sonnentage (12) oder doch sonniger Nachmittage und Abende (6), auch ziemlich öfters regnerische Zeiten, vor allem nachmittags (4mal), abends (4mal) und nachts (5mal), immerhin nur 1 ganzer Regentag, aber dafür ein stürmischer, der 4. Mai. Gewittrige Schauer brachten die Nacht vom 18./19. Mai und die Nachmittage des 27. und 28.5. Die übrige Zeit so "halbsonnig", d.h. zeitweise etwas Sonne, daneben durchsichtig bedeckt und doch angenehme Temperaturen. Der Oberwind führt an 11 Tagen noch sein Regiment.

Höchsttemperaturen morgens 16°, mittags 25°, abends 20°.
Tiefsttemperaturen morgens 4°, mittags 12°, abends 9°.

Um mitte Monat beginnt schon der Heuet, auch Silofutter wird eifrig eingebracht.»

Wenn man den letzten Satz liest, dann kann es so schlimm nicht gewesen sein. Dank dem Regen war das Wetter offensichtlich wüchsig genug und trotzdem brachte der Mai genügend Sonne, um das (relativ zum älteren Gras) wasserhaltige Frühlingsgras zu trocknen.

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1964 – S. 4-5. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1964].
[Veröffentlicht am 18. August 2014]