«Dezember: Der "Weihnachtsmonat" beginnt mit ordentlich kalten Tagen (bis zu -10°), meist bedeckt Hochnebel den ganzen Himmel. Dieser Monat zeichnet sich überhaupt durch sehr viel Hochnebel aus; eigentlicher Morgennebel dafür nur dreimal. Sonnige Tage gab es fast keine (5 mal an Nachmittagen, einmal an einem Vormittag, nur einmal war's den ganzen Tag sonnig). Sehr oft blies ein kalter Oberwind. Schnee fiel achtmal, meist nur wenig und der wurde erst noch am selben Tag durch den nachfolgenden Regen wieder weggewischt. Der 15./19./29. Dezember machten da eine rühmliche Ausnahme, indem etwas grössere Mengen Schnee fielen (bis 10 cm). Langer Bestand war aber auch diesem Schnee jeweilen nicht beschieden.
Höchsttemperaturen verzeichnete ich morgens +6°, mittags +5°, abends wieder +5°; es waren dies ein paar Tage zwischen dem 12. und 16. Dezember, die deutlich unter Föhneinfluss standen. Die Tiefsttemperaturen erreichten -13° morgens, -11° mittags und -12° abends. Diese Tage standen dann ganz im Zeichen des anhaltenden Oberwindes, 23. bis 28. Dezember.
Der ganze Herbst und Vorwinter waren demnach sehr niederschlagsarm und trocken; die so nötige Winterfeuchte für den Boden blieb aus.»
Unter dem Begriff «Oberwind» versteht Zollinger einen kalten Nordwind. Warum er ihn nicht Bise nennt, ist unklar.
Quelle
- Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1962 - S. 10. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1962].