Wenn eine Gemeinde wächst, dann braucht sie neue Strassennamen - und sei es, dass man bislang namenlosen Verbindungsweglein nun einen offiziellen, per Beschilderung (oder gar nur auf dem Plan wie beim Seerenweg) öffentlich gemachten Namen verpasst. In Weiach war und ist das nicht anders.
Im Prinzip ist die Vorgehensweise ja einfach. Strasse benennen, fertig. Aber wie immer steckt der Teufel im Detail. Und betroffen sind teils langjährig Ansässige. Zwei typische Fälle, wie sie auf Gemeindegebiet mehrfach auftreten, wollen wir hier näher betrachten.
Der Fall «Dorfweg»
Im Strassenverzeichnis der Gemeinde Weiach wird seit dem 2. Juni 2009 (mittlerweile also seit mehr als 7 Jahren) eine Strasse mit dem Namen «Dorfweg» geführt. Dieser reine Fussweg bildet die Parzelle 159 und verläuft zwischen der Stadlerstrasse und der Büelstrasse. Halt eben mitten durch's Dorf - so kann man sich die Entstehung dieses Allerweltsnamens erklären. Oder dadurch, dass man vom Büel aus über diesen Weg ins Dorf gelangt? Wie auch immer, der Weg heisst jetzt halt so.
Nun sind die Häuser zwischen diesen Strassenzügen ziemlich ineinander verschachtelt (wie man auf dem obigen Ausschnitt aus dem Plan der Amtlichen Vermessung sieht) und die Grundstücksgrundrisse sind es daher natürlich auch:
Gebäude Nr. 234 - Erstellung 1845 - Parzelle 156; Adresse: Stadlerstrasse 1
Gebäude Nr. 224 - Erstellung 1829 - Parzelle 157; Adresse: Büelstrasse 6
Gebäude Nr. 373 - Erstellung 1878 - Parzelle 158; Adresse Stadlerstrasse 3
Das Haus Meierhofer-Järventaus (Stadlerstrasse 3) mit seiner aufs Trottoir vorspringenden Treppe trägt also nicht etwa die Bezeichnung Stadlerstrasse 1. Nein, diese Adresse gehört dem Haus Nr. 234. Und dies, obwohl sich nur der Garageneingang auf der Seite Stadlerstrasse befindet. Der eigentliche Hauseingang (roter Ring) liegt am Dorfweg, weswegen die Adresse Dorfweg 1 lauten müsste.
[Anmerkung: Diese Änderung ist mittlerweile vollzogen.]
Der Fall «Rebweg»
Ein weiteres - auf die gleiche Art und Weise entstandenes - Adressierungsproblem stellt der Fall Oberdorfstrasse 13 dar. Hier ist es die Parzelle 296, die den «Rebweg» bildet. So benannt, weil man von der Oberdorfstrasse aus ins ehemalige Rebberggebiet an der Fasnachtflue gelangt. Der Rebweg zweigt zwischen den Häusern Oberdorfstr. 11 und 15 ab und mündet zwischen den Gebäuden Trottenstrasse 11 und 13.
Man ahnt, dass damit hier ein Problem analog dem beim Dorfweg kreiert wurde. Nach den Richtlinien des Kantons und des Bundes müsste nun die Oberdorfstrasse 13 eigentlich zum Rebweg 1 umfirmiert werden (ungerade Zahl, da links vom Verlauf von der Ortsmitte aus).
[Anmerkung: Diese Änderung ist nach wie vor nicht vollzogen. Obwohl es hier sogar ein Gebäude «Rebweg 2» gibt (Nr. 279 auf Parzelle 298).]
[Veröffentlicht am 18. September 2018 um 23:05 MESZ]
Dienstag, 31. Januar 2017
Mittwoch, 18. Januar 2017
Eine Winteraufnahme kommt zu Wort
Angeblich sagt ein Bild ja mehr als tausend Worte. Das mag sein. Gilt aber nur dann, wenn man das Bild zu lesen versteht, wenn es sozusagen zu einem spricht. Zum Beispiel, weil man das darauf Abgebildete und dessen Geschichte kennt. So wie bei dieser Winteraufnahme:
Bei diesem Standbild (Minute 08:55) aus dem 1. Teil des sogenannten Ackerknecht-Films über Weiach in den 50er- und 60er-Jahren gibt die von den späteren Bearbeitern erstellte Einblendung eine klare zeitliche Verortung.
Im betreffenden Winter gab es in Weiach also Schnee, was nicht immer der Fall war und ist. Wohl deshalb hat der Filmer, Lehrer Kurt Ackerknecht, vom Fenster seiner Wohnung aus das Sujet festgehalten. Dieses Fenster befand sich im oberen Stockwerk der Liegenschaft Alte Poststr. 4. Die Blickrichtung geht nach Nordnordwest.
Dass Lehrer Ackerknecht in besagtem Winter dort wohnte, hat Hans Rutschmann gegenüber WeiachBlog am 11.1.17 am Telefon bestätigt. Er sei kurz darauf, als seine Familie zu gross wurde, von Bülach nach Weiach in sein heutiges Haus gezügelt, das seinem Schwiegervater gehörte. Ackerknecht habe halt einfach eine andere Wohnung suchen müssen.
Die fand er dann im Frühling 1958 auch, wie im Artikel «50 Jahre Tankstelle an der Sternenkreuzung» (WeiachBlog Nr. 585) nachzulesen ist: bei seinem Schwiegervater.
Im Zentrum des Standbildes, an der Verzweigung Oberdorfstrasse/Winkelstrasse, steht die Liegenschaft Oberdorfstrasse 7, die in den wesentlichen Bauteilen aus dem Jahre 1801 stammt (gemäss Gebäudeversicherung des Kantons Zürich) und bis 1829 der Standort des «Sternen» war, dem einzigen obrigkeitlich bewilligten Gasthaus in Weiach.
Bei diesem Standbild (Minute 08:55) aus dem 1. Teil des sogenannten Ackerknecht-Films über Weiach in den 50er- und 60er-Jahren gibt die von den späteren Bearbeitern erstellte Einblendung eine klare zeitliche Verortung.
Im betreffenden Winter gab es in Weiach also Schnee, was nicht immer der Fall war und ist. Wohl deshalb hat der Filmer, Lehrer Kurt Ackerknecht, vom Fenster seiner Wohnung aus das Sujet festgehalten. Dieses Fenster befand sich im oberen Stockwerk der Liegenschaft Alte Poststr. 4. Die Blickrichtung geht nach Nordnordwest.
Dass Lehrer Ackerknecht in besagtem Winter dort wohnte, hat Hans Rutschmann gegenüber WeiachBlog am 11.1.17 am Telefon bestätigt. Er sei kurz darauf, als seine Familie zu gross wurde, von Bülach nach Weiach in sein heutiges Haus gezügelt, das seinem Schwiegervater gehörte. Ackerknecht habe halt einfach eine andere Wohnung suchen müssen.
Die fand er dann im Frühling 1958 auch, wie im Artikel «50 Jahre Tankstelle an der Sternenkreuzung» (WeiachBlog Nr. 585) nachzulesen ist: bei seinem Schwiegervater.
Im Zentrum des Standbildes, an der Verzweigung Oberdorfstrasse/Winkelstrasse, steht die Liegenschaft Oberdorfstrasse 7, die in den wesentlichen Bauteilen aus dem Jahre 1801 stammt (gemäss Gebäudeversicherung des Kantons Zürich) und bis 1829 der Standort des «Sternen» war, dem einzigen obrigkeitlich bewilligten Gasthaus in Weiach.
Abonnieren
Posts (Atom)