«Juni: Der Heumonat lässt sich gut an; die ganze erste Woche ist angenehm; allerdings nicht gar heiss, aber da noch der Wind mitwirkt, ist's doch zum Trocknen des Futters günstig. Es wird wacker eingebracht. Der kurze regnerische Unterbruch vom 7. und 8. ist sogar willkommen für Gärten, Wiesen und Ackerland. Es war schon ziemlich trocken geworden. Nach dem 8.6. wird's etwas unsicher, da sich hie und da nachmittags, einmal sogar schon um 12.30 Uhr, kurze Gewitter mit Regenschauern einstellen und so die Heuarbeit verzögern. Ganz ungünstig sind die 3 Tage vom 14.-16. Juni, immer düster, zeitweise regnerisch, auch kühl (nur 15°, 16° am Nachmittag).
Der 17. 18. und 19.6. machen wieder eine bessere "Figur"; aber dann ist's wieder aus und es will einfach nicht vorwärts gehen mit dem Heuet. Es ist zwar nicht direkt bös, aber eben doch unsicher, wolkig oder gar bedeckt, meist erst gegen abend etwas sonnig, wenn's zu spät ist zum heuen. Eine rühmliche Ausnahme machen einzig der 26., 27. und 29.6. An diesen Tagen kann wieder zünftig Dürrfutter eingebracht werden.
Schönes Heu gab's diesen Sommer wahrlich nicht, vielmehr verregnetes und missfärbiges. Kein Wunder, dass darum auch bei uns der eine und andere Landwirt zur Heubelüftung überging, wieder andere sich mehr und mehr der Herstellung von Silofutter zugewandt haben. Auch die Herstellung von Trockengras (Heimgarten bei Bülach) kommt ziemlich auf.
Höchsttemperaturen morg. 22°, mitt. 25°, abds. 23°;
Tiefsttemperaturen morg. 10°, mitt. 14°, abds. 10°.»
Heubelüftung ist natürlich nur dann möglich, wenn genügend günstige Elektrizität zur Verfügung steht und sich der Aufwand für das Nachtrocknen des eingebrachten Futters letztlich auszahlt.
Quelle
- Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1963 - S. 5-6. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1963].