Freitag, 26. Juli 2013

Juliwetter 1963: stete Wechsel zwischen schön und regnerisch

Der Juli vor 50 Jahren war in Weiach gemäss der Jahreschronik 1963 von Walter Zollinger eine eher unstete Angelegenheit. Er gibt diesem Monat das Prädikat "wechselvoll":

«Juli: Die ersten Julitage sind immer noch durchzogen, d.h. wechselnd zwischen schön und regnerisch am selben Tag. Erst ab dem 6.7. kommt das eigentliche schöne Sommerwetter: sonnige Tage mit Nachmittagstemperaturen zwischen 21° und 25°; allerdings nachts auch etwa ein mächtiger gewittriger Schauer. Vom 10.7. an beginnt wieder der Wechsel zwischen Bewölkung und Aufhellungen, gewittrigen Schauern und Wind.

Ein Beispiel (der 13.7.): "Sehr schöner Morgen, aber nach und nach sich überziehend und nun, gegen mittag bereits bedeckt und um 12 1/4 Uhr tröpfelt es sogar; am Nachmittag wieder besser, eher etwas aufhellend, aber immer noch bewölkt; gegen abend wieder stärker und grauer bewölkt und gegen 20 Uhr plötzlich ein ordentlicher aber kurzer Schauer, eigentlich unerwartet; 20.15 Uhr: eben blitzt und donnert es, nach kurzem Unterbruch beginnt es von neuem zu regnen und jetzt, 22 Uhr, macht es ganz ordentlich herunter." So etwa sahen sehr viele Tage aus, was ich eben mit "wechselvoll" bezeichne.

"Ein herrlicher Sommertag, wie wir dies Jahr noch wenige hatten," ist endlich der 15.7., ausgerechnet der Tag, allwo zu Stadt und Land die Ferien beginnen. Auch die folgenden Tage sind sommerlich und schwül, bringen aber auch dafür in der Nacht etwa ein Gewitter mit Regenschauer, so z.B. am Spätabend des 17.7., des 22.7. und des 25.7.

Die Kirschenernte, sie gab erfreulich aus, war schon um den 20.7. herum beendet. Auch der Emdet hat natürlich ringsum begonnen, wie auch die Getreideernte. Es gibt ja jetzt, im Zeitalter der Maschinen, sozusagen keinen Unterbruch mehr zwischen Heuet, Emdet, Härdöpflen, Obsten, Wümmen. Alles geht im "Nonstop" zu!!

Der heisseste Tag des Monats war der 24./25.7. mit je 30° am Nachmittag, der "kälteste" Tag der 11.7. mit "nur" 20°.»

Interessant sind die in den Zollingerschen Wetterbeschreibungen häufig auftauchenden, direkten Bezüge zur Landwirtschaft, denen (wie oben) meist auch eine mehr oder weniger technikkritische Note anhaftet.

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1963 - S. 6-7. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1963].
[Veröffentlicht am 21. Januar 2014]

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