Freitag, 30. Oktober 2015

Oktoberwetter 1965: auch der Nebel «kochte» mit

Im September vor 50 Jahren stellte sich nach der sehr nassen Witterung der Vormonate die Frage, ob es für die Trauben noch reichen würde (vgl. WeiachBlog vom 30.9.2015). Offenbar hatten die Weiacher damals im Oktober Wetterglück, wenn man Walter Zollinger in seiner Jahreschronik 1965 folgt:

«Oktober. Höchsttemperaturen morgens 12°, mittags 19°, abends 14°
Tiefsttemperaturen morgens 2°, mittags 4°, abends 2°.
Die erste Woche war wirklich ordentlich warm (19, 17, 15, 13° um mittag herum). Erst ab dem 10.10. bleibt das Thermometer am mittag meist um 10° herum stehen, am Morgen und Abend entsprechend tiefer. Immerhin war es, mit Ausnahme der 3 Tage vom 24. bis 26. Oktober, nie unter 5°, sodass dieser Monat doch noch recht ausgiebig zum bessern Ausreifen des Obstes und der Trauben beitrug. Auch der viele Nebel an den Morgen (14mal) "kochte" also mit. Die Nachmittage und Abende waren sehr oft recht sonnig (13mal); oftmals zwar stand der Himmel hinter einer Wolkendecke verborgen (10 ganze u. 7 halbe Tage), stark bewölkt waren 5 ganze u. 2 halbe Tage; Regen fiel sehr wenig in diesem Monat, nämlich an 2 ganzen Tagen und 2mal des nachts. Auch der Wind verschonte uns. Ich notierte nur 3 Tage mit spürbarem Luftzug. Natürlich beginnt unter diesen Umständen jetzt das Obsten und Wümmen; am 14.10. sah ich den ersten Bauern, der seine Direktträger heimholte. Auch mit Obstpflücken begann alles; der Ertrag ist allerdings nur mittelmässig nach diesem nassen Sommer. Tafelobst ist rar, dagegen hat es genug Mostobst.
»

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1965 – S. 8-9. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1965].

[Veröffentlicht am 4. Dezember 2015]

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