Sonntag, 26. August 2007

Regensberger Burgspektakel

Die letzten drei Tage standen im Städtchen Regensberg ganz im Zeichen des Burgspektakels. Ein ziemlicher wilder Mix von "mittelalterlichen" Kulturelementen war da in und um die Kleinstadt auf dem östlichen Lägernsporn zu sehen:
  • Der Gründer von Regensberg, Freiherr Lütold V., zog mitsamt Gattin und Gefolge ein, letzteres gespielt von der Gruppe Zähringervolk. Eine Reminiszenz an das Hochmittelalter um 1244).
  • Dann war da auf dem Schlossplatz die Company of Saynt George, ebenfalls eine Truppe von Angefressenen, die tageweise Vollzeit in, mit und für ihr Hobby leben. Sie stellen eine Artillerieeinheit aus der Zeit der Burgunderkriege dar (also um 1470, d.h. am Ende des Mittelalters im Übergang zur Neuzeit).

Darüber lässt sich jedoch leicht hinwegsehen. Denn es war eine Freude, all die vielen Rollenspielertruppen sowie die liebevoll gestalteten Marktstände zu sehen, an denen die Produkte alter handwerklicher Kunst angepriesen und verkauft wurden. Met, Fleischkuchen und ein am Spiess gedrehtes ganzes Spanferkel. Das waren nur drei der kulinarischen Versuchungen.

Fast keine Weiacher zugegen

Wehntaler Prominenz war stark vertreten, Weiacher sah man dagegen fast keine - jedenfalls heute Sonntag. Das verwundert nicht. Gab es doch mit dem traditionellen Fischessen lokale Konkurrenz.

Im übrigen fühlen sich die Weycher trotz Zuteilung zum Bezirk Dielsdorf, die seit 1815 Tatsache ist, immer noch irgendwie als Neuämtler. Regensberg und Dielsdorf sind weit weg - und nur mit dem eigenen Auto in einigermassen vernünftiger Zeit erreichbar. Bülach und Kaiserstuhl liegen näher.

Freiherren von Regensberg mischten in unserer Gegend mit

Trotzdem hat die Gründerdynastie des Städtchens eine enge Beziehung zu Weiach. Einerseits durch ihre Besitzungen auf Gemeindegebiet, welche sie nach der verlorenen Auseinandersetzung mit den Habsburgern in der sogenannten Regensberger Fehde, d.h. nach 1267, sukzessive verscherbeln mussten.

Andererseits durch ihre massgebliche Beteiligung an der Gründung von Kaiserstuhl im Jahre 1255 und die kurz darauf erfolgte Übernahme des Rheinstädtchens. Bei dieser Gründungsaktion war nämlich ein Teil des Gemeindebanns von Weiach beansprucht und als Kaiserstuhler Gebiet ausgeschieden worden.

Neue Publikation zur Geschichte der Freiherren

Der Regensberger Josef Harder hat die Geschichte der Freiherren aufgerollt und sie nun in einem populärwissenschaftlich geschriebenen, ausgiebig bebilderten Buch herausgegeben:

Harder, J.: Die Freiherren von Regensberg. Herkunft und Geschichte einer Adelsdynastie. Verlag elfundzehn, Eglisau 2007. CHF 24.-

Das hat WeiachBlog sich natürlich gekauft. Sobald es gelesen und rezipiert ist kann dann auch ein Abgleich mit den schon bekannten freiherrlichen Verbindungen nach Kaiserstuhl und Weiach erfolgen.

Weiterführender Artikel

  • Zrinski, S.: Vom Hügel auf den Berg. Regensberg - Aus der Geschichte der Freiherren. In: Zürcher Unterländer, 18. August 2007.

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