Montag, 25. Februar 2008

Weiacher Gemeindeammann neu in Stadel zuhause

Betreibungsbeamter sein ist kein Zuckerschlecken. Zumal dann nicht, wenn man gegen seine Nachbarn vorgehen und Zahlungsbefehle durchsetzen muss, obwohl einem völlig klar ist, dass die Bestimmungen des Schuldbetreibungs- und Konkursgesetzes (SchKG) dem Schuldner wirtschaftlich das Genick brechen werden.

Deshalb waren wohl im 19. Jahrhundert etliche Weiacher Gemeindeammänner (so heissen die Betreibungsbeamten im Kanton Zürich) etwas allzu nachsichtig, was die Durchsetzung des Rechts anbelangte. Die Aufsichtsbehörden enthoben aus diesen Gründen mehr als einmal den hiesigen Ammann des Amtes.

Solches dürfte heute eher selten vorkommen. Der Weiacher Gemeindeammann wohnt auch seit geraumer Zeit nicht mehr auf dem Gebiet der Gemeinde. Lange Jahre war der Amtsinhaber in Bachs ansässig. Nun ist ein Neuer gewählt worden. Und der wirkt von Stadel aus.

Magere Stimmbeteiligung

Wie schon fast üblich bei solchen Wahlen ist das Interesse nicht gerade überwältigend:

«Weiach : Neuer Betreibungsbeamter
Weiach . – Oskar Rüegg ist mit 89 Stimmen zum neuen Gemeindeammann und Betreibungsbeamten gewählt worden. Leer wurden 81 Wahlzettel eingelegt, auf Vereinzelte entfielen 5 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 24 Prozent
», berichtet kurz und knapp der Tages-Anzeiger.

Viel ausführlicher wurde auch die regionale Konkurrenz von Zürcher Unterländer und Neuem Bülacher Tagblatt nicht:

«Rüegg definitiv
Weiach. Oskar Rüegg wird definitiv neuer Gemeindeammann und Betreibungsbeamter in Weiach. Er hatte das Amt nach dem Rücktritt von Walter Albrecht bereits ad interim geführt. Rüegg erhielt gestern 89 Stimmen, das absolute Mehr lag bei 48 Stimmen. Knapp 24 Prozent der Wahlberechtigten gingen zur Urne.
» (Zürcher Landzeitung / ZU / NBT Montag, 25. Februar 2008, S. 6)

[Veröffentlicht am 8. Februar 2009]

Dienstag, 5. Februar 2008

Grippewelle vor 50 Jahren

Die Grippe schlägt bekanntlich mit schöner Regelmässigkeit zu. Das war diesen Winter besonders eindrücklich zu beobachten. Neu ist das Phänomen nicht. Weiach war nicht nur 1957 (vgl. WeiachBlog-Artikel v. 15. Februar 2007) sondern auch vor genau 50 Jahren von Influenza betroffen:

«3.-5. Feb.: 4.-8. Klasse schulfrei, wegen Grippeerkrankung des Lehrers*»

Auf der nächsten Seite unter dem * die Anmerkung:

«*Das Hudelwetter der ersten Hornerwoche hat nicht nur den Schullehrer ins Bett gelegt, auch unter den Schülern regierte die Grippe, sodass in jenen Tagen in der 4.-8. Klasse bis zu 12 Absenzen pro Schultag zu notieren waren.»

Die getroffene Massnahme war wohl das Klügste was man tun konnte. Die Schulkinder waren sicher nicht traurig. Auch wenn es mit dem Schnee von Ende Januar 58 bereits wieder vorbei war.

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1958 - S. 12 u. 13

[Veröffentlicht am 9. Februar 2009]