Donnerstag, 1. Mai 2008

Heute vor 700 Jahren: Habsburgerkönig Albrecht I. ermordet

Ein Himmelfahrtskommando, bestehend aus dem Habsburger-Herzog Johann von Schwaben, sowie mehreren Angehörigen des alten Hochadels hat heute vor 700 Jahren, am 1. Mai 1308 den deutschen König Albrecht I. ermordet. Dort wo er starb, steht heute die ehemalige Klosterkirche Königsfelden.

Das Schicksal der Verschwörer

Die Verschwörer machten sich aus dem Staub und entschlossen sich auf der Burg Neu-Falkenstein, sich zu trennen. Sie endeten entweder durch Hinrichtung oder als arme Leute:
  • Herzog Johann von Habsburg starb nach Flucht in Pisa/Italien
  • Freiherr Rudolf von Wart geriet auf der Reise nach Avignon in Gefangenschaft, wurde nach Brugg gebracht und kam dort aufs Rad
  • Freiherr Rudolf von Balm floh nach Basel, Versteck im Konversenhaus
  • Freiherr Walter von Eschenbach starb im Schwarzwald als Schäfer
  • Ritter Konrad von Tegerfelden, Schicksal unbekannt

(Quelle: Staatsarchiv BL)

Blutrache pur - auch an völlig Unschuldigen

Die Habsburger übten grausame Rache für diesen Meuchelmord. Sie ergriffen die günstige Gelegenheit, ihre Machtbasis zu vergrössern und nahmen die Angehörigen der Mörder in Sippenhaft.

Nicht nur die Verschwörer selber wurden für vogelfrei erklärt und gejagt. Auch deren gesamte Verwandschaft wurde bestraft. Ihre Burgen wurden belagert, zerstört, die Dienstleute der Freiherren von Wart, von Eschenbach und von Balm in grosser Zahl abgeschlachtet und der gesamte Besitz konfisziert.

Bis zur offiziellen Bewilligung für diesen Rachefeldzug dauerte es zwar über anderthalb Jahre: Heinrich VII. (Nachfolger Albrechts I.) verhängte die Reichsacht über die Mörder erst am 18.9.1309. Damit war die Angelegenheit nachträglich legalisiert.

Die Bedeutung des 1. Mai

Der 1. Mai hat für die frühe Geschichte der Habsburger gleich zweimal schicksalshafte Bedeutung gewonnen. Am 1. Mai 1218 wurde Rudolf I. von Habsburg geboren. Und ebenfalls an einem 1. Mai starb sein Sohn Albrecht I. eines vorzeitigen Todes.

Und was hat das mit Weiach zu tun?

Verwandtschaftliches. Der Minnesänger Jakob von Wart, ein Bruder des Verschwörers Rudolf von Wart, war bis 1295 Besitzer von Zwing und Bann, er hatte also die grundherrschaftlichen Rechte über einen Meierhof genannt Wiach, sowie über das Dorf Wiach inne. Die Wiacher konnten von Glück sagen, dass sie zum Zeitpunkt des Mordes seit 13 Jahren niedergerichtlich dem Fürstbischof von Konstanz gehörten.

Weiterführende Links

1 Kommentar:

Wiachiana-Verlag hat gesagt…

Vergleiche auch den Artikel des Bloggers Himmelrich (Als Aargauer unterwegs) vom 22. April: Habsburger Gedenkjahr 2008, Teil I