Montag, 30. März 2015

Märzwetter 1965: der Winter geht in die Verlängerung

Für den Februar 1965 berichtete Dorfchronist Zollinger über einen «gewaltigen Schneesturm». Der Februar habe sich mit richtigem Winterwetter verabschiedet. Deshalb verwundert es nicht, welches Wetter dann zu Beginn des März vorherrschte:

«Man hätte nun eigentlich genug Winter genossen. Aber der März will wohl zeigen, dass er es so gut versteht, wie sein Vorgänger: gleich am ersten Morgen überrascht er mit einer schneeweissen Landschaft. Es hat so tüchtig geschneit, dass die Pfadschlitten nochmals aufgeboten werden müssen. Auch in den nächsten Tagen noch mehrmals! Dazu ist es ordentlich kalt (-12°, -10°, am 4. bzw. 5.3.), sodass der gefrorne Schnee umsolänger brauchen wird, bis er wieder verschwindet. Die Vormittage sind meist neblig oder der Himmel durch Hochnebel bedeckt, nachmittags dann jeweilen eher sonnig und warm (+5°, +7°, +12°). So schmilzt die Schneedecke doch langsam weg; dafür wird’s überall auf den Hausplätzen und Dorfstrassen recht kotig. Erst der Regen vom 16.3. räumt endlich ganz auf mit den letzten Resten. Die zweite Monatshälfte bringt überhaupt ziemlich reichliche Regenfälle, sei es nachts oder vormittags. Die Nachmittage und Abende sind, mit wenig Ausnahmen, sonnig und ziemlich warm (13, 14. 16°). Der 21.3., der kalendermässige Frühlingsanfang, war allerdings ein überaus unfreundlicher, regnerischer und windiger Geselle. Im übrigen aber konnten die Gartenarbeiten wenigstens begonnen werden. Die vielen Tage mit Nachmittagstemperaturen von 10 und mehr Graden (deren 12 seit mitte Monat) förderten auch den Graswuchs auf den Wiesen und die Blütenbildung an den Obstbäumen.»

Erst Mitte März war also der Winter 1964/65 so richtig vorbei. Und wenn die Weiacher Bauern gewusst hätten, was das Jahr sonst noch so mit sich bringen würde... Aber davon sei in späteren Artikeln die Rede.

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1965 – S. 4-5. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1965].
[Veröffentlicht am 21. Juli 2015]

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