Freitag, 5. Juli 2019

Badische Behörden wollen Auskunft über verhaftete Vagantin

Das Grossherzogtum Baden entstand ab 1802 im Zuge der durch Napoleon angestossenen Umgestaltung der Staatenlandschaft im Raum des heutigen Deutschlands. Dazu gehörte das Oberamt Waldshut (mit Hohentengen unmittelbar nördlich von Weiach), sowie die Gegend zwischen Lörrach und Freiburg im Breisgau. Dort liegt die Kleinstadt Staufen im Breisgau, die von 1806 bis 1809 Sitz des Oberamts Staufen war.

Im Raum Staufen wurde eine 32-jährige Landstreicherin verhaftet, die mit einem Weiacher verheiratet war. Das kann man dem Regierungsratsbeschluss 1809/0869 vom 22. Juli 1809 entnehmen:

«Da es sich aus dem Bericht des Herren Bezirksstatthalter Angst vom 20sten dieß (den derselbe in Folge Auftrags vom 13ten dieß erstattet) und dem eingesandten Auszug aus dem Tauf- und Ehebuch der Gemeinde Stadel ergiebt, daß die zu Staufen, im Großherzogthum Baaden, verhaftete Vagantin, Elisabetha [sic!] Hauser von Stadel ihren eigenen Namen und auch die Namen ihrer Elteren dem Oberamt Staufen richtig angegeben hat, und daß sie den 9ten Merz 1777 getauft, und den 21sten May 1799 ihre Ehe mit Johannes Meyerhofer von Weyach eingesegnet worden, übrigens kein Vergehen, das sie sich in hießigem Canton hätte zu Schulden kommen laßen, bekannt ist, – so ist hievon dem gedachten Oberamte laut Mißiven rükantwortlich Notiz zu geben.» (Transkription durch Staatsarchiv des Kantons Zürich)

Ein Beschluss in einem einzigen Satz. Was man der Frau im Badischen vorgeworfen hat, ist nicht bekannt. Allenfalls sind im Generallandesarchiv (GLA) Karlsruhe Unterlagen des Oberamts Staufen erhalten geblieben, die darüber etwas erhellen.

Quelle
  • Kleiner Rat des Kantons Zürich (ed.): Antwort an das Baadische Oberamt Staufen, betreffend die dort verhaftete Elisabeth Hauser von Stadel. Regierungsratsprotokoll vom 22. Juli 1809 – S. 437-438. Signatur: StAZH MM 1.29 RRB 1809/0869

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