Donnerstag, 22. Februar 2007

Den Stammbaum über drei Generationen im Namen

Bekanntlich sind etliche Familiennamen aus sogenannten Patronymen entstanden, Vatersnamen also, welche die Abstammung mit einer Verwandtschaftsbeziehung verknüpfen: Andersson zum Beispiel, oder Finnbogadottir.

Eine ganz spezielle Form des Abstammungsnamens habe ich gestern von Ruth Schulthess, geborene Bersinger aus Weiach, gehört. Sie erzählte, was sie erlebt hatte, als sie als Schulkind von Tür zu Tür im Dorf herum gegangen sei und Bauernkalender verkauft habe.

WöibelRuedisHeirisAnnelisErnstlisSofies Chind

Einer habe auf die Frage seiner Frau, wer an der Türe sei, in die Wohnung hineingerufen: «'s WöibelRuedisHeirisAnnelisErnstlisSofies Chind isch da!»

«So ist das also», habe sie verwundert gedacht. Dass der das alles so genau wusste! Und dann auch noch die ganze Abstammung väterlicherseits in einem einzigen Namen verpackte - nach dem Schema Urgrossvater-Grosseltern-Eltern.

Praktisch war dieser Bandwurmname aber durchaus. Denn Familien mit dem Namen Bersinger gab es in Weiach mehrere. Zu welcher gehörte die vor der Türe stehende Ruth?

«WöibelRuedis» war der Familienclan beginnend mit ihrem Urgrossvater, der ein obrigkeitliches Vertrauensamt, das des Weibels, ausübte. Dann folgen die Grosseltern väterlicherseits Heinrich («Heiri») und Anna («Anneli»), schliesslich die Eltern Ernst («Ernstli») und Sophie.

Quelle
  • Persönliches Gespräch mit Ruth Schulthess-Bersinger am 21.2.2007

[Veröffentlicht am 3.3.07]

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