Montag, 21. April 2014

Aprilwetter 1964: immer noch kein richtiger Frühling

Im Jahr 2014 hatten wir ja bekanntlich einen sehr schönen (und frühen Frühling) und das nach einem - zumindest im Mittelland - sehr milden Winter, den einige schon gar nicht mehr als solchen bezeichnen mochten. In den Bergen am Alpensüdhang hingegen wurden rekordverdächtige Schneemengen gemessen. Sogar im April schneit es im Bleniotal südlich des Lukmaniers noch locker einen halben Meter hin (vgl. Website der Meteo Schweiz).

Vor 50 Jahren war auch im Mittelland und damit in Weiach ein eher winterlicher Frühling zu konstatieren. Schon der März war eher ungemütlich (vgl. den Artikel zum Märzwetter) und auch der April vermochte nicht durchwegs zu überzeugen, wie Walter Zollinger in seiner Jahreschronik 1964 schreibt:

«April: Kommt er nun wohl, der ersehnte Frühling? - So richtig leider immer noch nicht; sehr wechselvoll zwischen bedecktem, bewölktem Himmel oder so halbsonnigen Tagen. Regen fällt 15mal, meist abends oder nachts; 6 ganze sonnige Tage und 5 halbe dazu laden wenigstens zur Feld- und Gartenarbeit ein. Immerhin sind die "bedeckten Nachmittage" meist angenehm-mild, sodass auch da im Freien gearbeitet werden kann. Die ersten Blüten erscheinen und das Gras wächst ordentlich.

Am 20.4. notierte ich: "Hans Schenkel-Albrecht führt heute sein Vieh zum 1.mal auf die obere Weide".

Am 22. 4. heisst's: "Die Kirschbäume blühn, während Pfirsich- und Aprikosenbäumchen schon beinahe verblüht haben; ebenfalls beginnen die Birnspaliere zu blühen."

Am 30.4. lese ich: "Die Birnbäume stehen in vollem Blust."

Höchsttemperaturen: morgens 13°, mittags 22°, abends 15°
Tiefsttemperaturen: morgens 0°, mittags 5°, abends 1°»

So schlimm stand es also nicht wirklich. Und der April ist ja bekanntermassen ein unsicherer Kantonist, wenn es um beständiges Wetter geht.

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1964 – S. 4. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1964].

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