Mittwoch, 30. September 2015

Septemberwetter 1965: ein paar schöne Nachmittage

Dass die Vegetation witterungsbedingt ziemlich im Rückstand war vor 50 Jahren, das hat sich in etlichen Wetter-Artikeln gezeigt, vgl. u.a. den zum August 1965. Reichlich Regen, nasse Wiesen, rotbraunes Futter: wahrlich kein gutes Jahr für die Landwirtschaft. Und in diesem Stil ging es auch im September weiter. Jedenfalls vorerst:

«September. Er beginnt in der ersten Woche mit wechselvoller Witterung, bald bedeckt, dann wieder bewölkt bis sonnig, aber auch Regenschauer dazwischen. Schlimmes Wetter für's Emden, aber auch für's Reifen von Obst und Trauben, Bohnen und anderem Gemüse gar nicht günstig. So geht’s fort bis zum 14.9. Darum ist auch jetzt noch der Wasserstand bei Rheinfelden überdurchschnittlich, nämlich:

am 6.9. langjähriges Mittel 1'026 m3/skde
tatsächliche Wasserführung 1'373 m3/skde
Vorjahr gleiche Zeit 686 m3/skde

Ab mitte Monat bessert's beträchtlich, da kommt endlich eine Reihe z.T. sehr schöner Nachmittage. Am Vormittag schleicht jeweils noch der Nebel um die Höhen, wie es ja im September üblich und auch recht ist; der "Traubenkocher" ist um diese Zeit willkommen. Die schönen Nachmittage reizen die Bauern zum nochmaligen Emden, wo wenigstens noch etwas zu holen ist. Gegen Ende Monat gibt's wieder eher unfreundliches Wetter; einzig der letzte Tag, der 30.9. ist wieder angenehm mild, sogar leicht sonnig am Nachmittag und Abend.

Höchsttemperaturen morgens 14°, mittags 20°, abends 16°
Tiefsttemperaturen morgens 5°, mittags 10°, abends 8°

Obst und Trauben stehen natürlich auch im Rückstand, man wird noch auf den Oktober hoffen müssen, vielleicht bringt er mehr Wärme und sonnigere Tage zum bessern Ausreifen.
»

Immerhin. Wenigstens ein paar schöne Nachmittage. Aber ob das für die Trauben gereicht hat?

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1965 – S. 7-8. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1965].

[Veröffentlicht am 8. November 2015]

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