Wie es dazu kam und wie der Autor des WeiachBlog die Neuerscheinung kommentiert hat, kann in den Weiacher Geschichte(n) Nr. 71 nachgelesen werden: «Keine verspielte, teure und nutzlose Selbstdarstellung». Zur Erstaufschaltung der Website der Gemeinde Weiach – 15. September 2005. (Im Oktober 2006 ging dann übrigens auch die Reformierte Kirchgemeinde Weiach online, vgl. den Beitrag auf WeiachBlog vom 15. Oktober 2006.)
Zweites Redesign
Sozusagen auf das 10-Jahr-Jubiläum hin hat sich die Gemeinde eine Auffrischung des Designs geleistet. Die letzte solche Aktion erfolgte vor drei Jahren noch unter dem früheren Präsidenten Paul Willi, wobei damals leider weitgehend «alter Wein in neuen Schläuchen» angeboten wurde, vgl. den WeiachBlog-Beitrag vom 27. Mai 2012, der etliche Mängel auflistet, sowie den Beitrag vom 7. Mai 2012: «ffnungszeiten». Gemeindewebsite völlig veraltet.
Angekündigt wurde die Neuerung in den jüngsten Mitteilungen für die Gemeinde Weiach (MGW; September 2015, S. 4):
«Gerne informieren wir Sie darüber, dass am 1. September 2015 die neue Homepage der Gemeindeverwaltung Weiach aufgeschaltet wird. Die neugestaltete Website bietet den Besuchern neue Dienstleistungen an wie zum Beispiel den Online-Schalter, von welchem man schnell und einfach die gewünschten Formulare oder Verordnungen herunterladen oder auch ausdrucken kann. Ausserdem besteht auf der neuen Homepage die Möglichkeit den Gemeindesaal direkt von zu Hause oder unterwegs mit dem neuen Online-Reservationssystem zu reservieren oder sich durch die Bildergalerie mit neu gemachten Bildern der Gemeinde Weiach zu klicken.
Wir freuen uns, wenn Sie einen Blick auf die neue Homepage werfen und hoffen, dass wir Ihnen mit den neuen Dienstleistungen weiterhelfen können.
Neben der neuen Homepage wird es auf der Gemeindeverwaltung die Möglichkeit geben, Zahlungen über ein Zahlterminal durchzuführen. Mit Hilfe des Zahlterminals können Zahlungen am Schalter nicht mehr nur bar, sondern auch mit EC-Karten sowie Postfinance-Karten ausgeführt werden.»
Seit dem 1. September ist tatsächlich der neue Webauftritt online - samt aktuellem MGW September 2015 (was sonst nicht immer auf den Monatsersten klappt).
Es geschehen noch Zeichen und Wunder
Als langjähriger Beobachter des Webauftritts stellt man fest: endlich ist auch auf der Weiacher Gemeindeverwaltung die Erkenntnis angekommen, dass die wichtigsten Grundlagen aufs Netz gehören.
Besonders lobenswert sind aus der Sicht des Stimmbürgers die «Weisungshefte und Protokolle» zu den Gemeindeversammlungen, die separat und parallel zu den MGW bislang nur in gedruckter Form in die Briefkästen verteilt wurden. Aktuell online: die Dokumente zur «Gemeindeversamlung vom 10. Juni 2015» [sic!].
Zwei Wochen nach dem Designwechsel ist nun die bei der Neuaufschaltung am 1. September noch fehlende Polizeiverordnung ebenfalls online verfügbar. Wenn auch nur das Hauptdokument. Der Anhang zur PolVo Weiach, das «Reglement über das gemeinderechtliche Ordnungsbussenverfahren» samt Ordnungsbussenliste fehlt hingegen nach wie vor.
Wieso fehlt die Verfassung?
Völlig unverständlich ist, weshalb die «Gemeindeordnung» fehlt. Dabei handelt es sich immerhin um die Verfassung der Gemeinde - und ausgerechnet die kann man weder herunterladen noch in den Warenkorb legen. Liebe Gemeindeverwaltung: stellt bitte endlich auch die Gemeindeordnung als PDF ins Netz. Solltet ihr die nicht in elektronischer Form vorliegen haben kann man sie notfalls retrodigitalisieren. Das ist heutzutage keine Hexerei mehr - zumal ihr ja junge Mitarbeiter in der Kanzlei habt, die das als Digital Natives mit links können sollten.
Nach wie vor mangelhafte Qualitätssicherung
In Bezug auf die Qualitätssicherung muss nach wie vor Remedur geschaffen werden. Es macht einen denkbar schlechten Eindruck wenn gleich auf der Titelseite etliche Schreibfehler auftauchen: wie «Jugenschiessen» oder «Ausstelllung». Oder von der «Gemeindeversamlung» die Rede ist. Oder auf jeder Seite unten ein Link «zum Seitananfang» steht.
Ist in den Erfassungsmasken keine Rechtschreibkorrektur eingebaut? Oder ist es den Verantwortlichen ganz einfach egal? Dieser Missstand ist übrigens seit Jahren immer wieder festzustellen (auf der Website wie in den MGW), wie Stilblüten à la «Amtilche Publikation» belegen, vgl. nachstehendes Bild vom Juni 2012 (noch mit dem alten Design).
Neuer Webdesigner
Wie man der praktischen Fussleiste (siehe Bild unten) mit den Kontaktdaten und Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung entnehmen kann, wurde der neue Auftritt auch von einem neuen Designerteam gestaltet. Grundlage für die Gemeindewebsite ist nicht mehr die seit 2005 verwendete GemWeb-Umgebung der innovative Web AG aus Zürich. Neu kommt das Produkt eines ausserkantonalen Unternehmens zum Einsatz (vgl. Impressum):
«Gemeinsam mit der Internetagentur backslash AG, Frauenfeld, und deren eGovernmentlösung GOViS entwickelte die Gemeinde Weiach diese behindertengerechte und zukunftsgerichtete Website. Die Website wurde am 1. September 2015 aufgeschaltet.»
Preis-Leistungs-Verhältnis ausschlaggebend
Wie Gemeindepräsident Arnold heute gegenüber WeiachBlog auf telefonische Anfrage hin mitteilte, sei es mit dem alten Produkt nicht möglich gewesen, moderne Anforderungen (mehrere Bilder pro Seite etc.) zu realisieren. Deshalb habe sich der Gemeinderat von zwei Anbietern neue Lösungen präsentieren lassen. Bei Webauftritten sei es im übrigen wie bei Häusern, wo man den Architekten am Stil erkenne. Sie hätten sich deshalb auch mehrere Referenz-Websites anderer Gemeinden angesehen. Letztlich habe das Preis-Leistungs-Verhältnis den Ausschlag für den Anbieter aus dem Thurgauer Kantonshauptort gegeben.
Dass es auf der Website noch viel zu tun gibt, wird von Arnold keineswegs bestritten. Im Gegenteil. Er habe schon auf mehrere zu korrigierende Punkte hingewiesen, die nun von der Gemeindeverwaltung richtiggestellt werden müssten. Diese Wartungsarbeiten habe der Gemeinderat aus Kostengründen nicht an die backslash AG vergeben.
Nun, da darf man gespannt sein, wie sich das Baby «Website 2015plus» entwickelt.
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