Mit einer hauchdünnen Mehrheit von nur rund 3600 Stimmen (bei fast 2.3 Mio eingelangten Stimmzetteln) wurde die Änderung des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen (RTVG) am 14. Juni 2015 angenommen. Der Kanton Zürich lehnte die Vorlage damals ab (47.93% Ja). Und die Weiacher fielen mit ihren 38.64% Ja-Anteil nicht wirklich aus dem Rahmen.
Wieder einmal mit kantonsweitem Extremwert
Wie sieht es nun mit der seit Monaten heftigst debattierten No-Billag-Initiative aus? Seit heute 15:56 ist nun auch offiziell: Weiach ist im Kantonsvergleich wieder einmal für einen Extremwert gut. Diesmal als Gemeinde mit dem höchsten Ja-Anteil für die No-Billag-Initiative.
Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren sagten in Weiach immerhin 45.49% - allerdings bei einer Stimmbeteiligung von tiefen 45.02%.
Die Billag-kritische Haltung konzentriert sich im übrigen auf einige Agglomerationsgebiete wie Schlieren, Schwamendingen, Opfikon oder Oberglatt, sowie ein paar der traditionell konservativ geprägten Gemeinden im Weinland und im Tösstal. Das monatelange Stahlgewitter der Initiativgegner hat seine Wirkung auch in diesen Gebieten nicht verfehlt.
Trend zu tiefer Stimmbeteiligung hält an
Die tiefe Stimmbeteiligung wurde schon angesprochen. Die Weiacher sind zwar kantonsweit auch diesmal nicht das Gebiet mit der roten Schlusslaterne. Aber die vergleichsweise lustlose Beteiligung von 45.02% (bei der No-Billag-Initiative) kontrastiert doch ziemlich auffällig mit denen der Nachbargemeinden: Bachs 62.41%, Stadel 51.11%, Glattfelden 51.29%, Fisibach 60.31%, Kaiserstuhl 59.07% - das steuerfussmässig spitzenplatzierte Neerach eifert mit 57.59% eher den Vorbildern am Zürichsee nach.
Dass die Gemeinde Weiach sicher kein bäuerlich geprägtes Dorf mehr ist (wie Bachs), das liegt bei einem Blick auf die Bauentwicklung und die damit einhergehende Bevölkerungsexplosion auf der Hand. Aber dass man sich auf einem Niveau mit Agglomerationswüsten wie Oberglatt und Schlieren wiederfindet? Bedenklich.
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