«Januar: Nachdem der Dezember 1964 in seinem letzten Drittel endlich mit einem "richtigen" Winter aufgewartet hat, bringt der Januar in seiner ersten Hälfte leider wieder mehr Regen, sodass die ohnehin nicht zu dicke Schneedecke alsbald "abgebaut" ist. Wenn's auch hie und da noch zwischen hinein kurze Zeit schneite, (z.B. am 4.1. und 6.1.) so vermag sich dieser doch nicht lange zu halten. Die Morgentemperaturen halten sich immer so zwischen -6° und +4°, öfters weht auch ein unfreundlicher Wind dazu, am 10.1. sogar nachts ein recht stürmischer. Sonnenschein notierte ich nur während vier Nachmittagen und auch da jeweilen nur für 1-2 kurze Stunden.
Auch die zweite Monatshälfte beginnt nicht sonderlich freundlich; schon am 17.1. verzeichnete ich wieder "scheussliches Regenwetter", abends sogar arg stürmisch. Aus den Zeitungen ist zu entnehmen, dass andernorts das stürmische Wetter noch stärker und z.T. verheerend gewirkt habe. Erst ab dem 19.1. zog der Winter wieder ein; es schneite mächtig, sodass die staatlichen und kommunalen Pfadschlitten fahren mussten; auch in der folgenden Zeit wiederholte sich der Schneefall noch leicht; in der Nacht vom 27./28.1. sogar ganz ergiebig. Dann aber setzte am 30.1. wieder Regen, fast Hornerwetter, ein und wischte alles Weiss weg. Die Temperaturen hielten sich in der zweiten Monatshälfte wie folgt:
Höchsttemperaturen morgen +5°, mittags +9°, abends +8°
Tiefsttemperaturen morgens -8°, mittags -1°, abends -4°»
Eine über Wochen hinweg liegende, geschlossene Schneedecke wäre für die Höhenlage von Weiach ziemlich ungewöhnlich. Zwischen 330 und rund 600 Metern über Meer ist unter den aktuellen klimatischen Bedingungen das oben beschriebene Szenario eher die Regel als die Ausnahme.
Und mit dem Begriff «Hornerwetter» verweist Zollinger auch gleich auf den Folgemonat Februar (mit altem Namen «Horner» oder «Hornung» genannt).
Quelle
- Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1965 – S. 3. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1965].
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