Unser Land hat keinen Fussbreit seines Territoriums preisgegeben. Und doch ist es um 208 Quadratmeter geschrumpft. Allein in der Gemeinde Weiach. Des Rätsels Lösung: der Bezugsrahmenwechsel von LV03 nach LV95 in der Landesvermessung.
Die Umstellung von der herkömmlichen Trigonometrie, die das ganze Land mit Messdreiecken überzogen hat (LV03) auf die Satellitengeodäsie, mit wesentlich weniger zu unterhaltenden Messpunkten (LV95) hat in der jüngsten Ausgabe der Gemeinde-Mitteilungen Niederschlag gefunden:
«Der Gemeinderat nimmt Kenntnis über das Resultat des durchgeführten "Rahmenwechsels der amtlichen Vermessung" (Anpassung Koordinatensystem). Die Gemeinde ist mit dem Bezugsrahmenwechsel um 280 m2 kleiner geworden (davon 208 m2 Verschiebung der Landesgrenze). Die neue Fläche beträgt 9'577'697 m2.» (Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Juli 2016 - S. 6)
Der Löwenanteil der vermessungsbedingten «Verkleinerung» ist also einer präziseren Festlegung der Grenze im Rhein geschuldet. Damit ist auch klar, dass die 208 Quadratmeter hauptsächlich auf Kosten der Parzelle 1403 gehen (vgl. den WeiachBlog-Artikel Nr. 1280 vom 3. Juni 2016).
Übrigens: Noch vor rund 9 Jahren wurde für das Gebiet der politischen Gemeinde Weiach im GIS des Kantons Zürich eine Fläche von 9'574'879.79 m2 ausgewiesen. Vgl. den WeiachBlog-Artikel Wieviele Hektaren umfasst die Gemeinde Weiach? (Nr. 638, 16. August 2008).
Nach dem «Verlust» von rund 7 Hektaren (1971: 964 ha; vgl. W. Zollinger: Weiach 1271-1971, Dielsdorf 1972 - S. 10) aufgrund der digitalen Vermessung um die Jahrtausendwende ist nun wieder ein «Zuwachs» von 2817 m2 zu verzeichnen. Alles nur auf dem Papier. Grenzsteine wurden nicht verschoben.
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