Seit dem 1. August 1876 war die Linie Winterthur-Koblenz der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) in Betrieb. Und seit dem 1. Juni 1897 war das Teilstück Bülach-Eglisau in Doppelspur ausgebaut. Also der heutige Ausbaustand, einfach noch ohne Elektrifizierung. Nicht immer lief auf der Strecke alles so, wie es sollte.
Am 26. Februar 1898 ereignete sich ungefähr bei Kilometer 29, auf der Höhe des 1957 errichteten Lagerhauses der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Weiach (heute Landi Weiach), ein Unfall:
«Auf der Bahnstation Weiach entgleiste am vergangenen Samstag vor Einfahrt in die dortige Station ein Personenwagen des in der Richtung von Winterthur kommenden Bahnzuges infolge Bruches einer Radbandage. Ohne weitern Unfall konnte der Zug zum Stehen gebracht werden, worauf die Insassen des betroffenen Wagens disloziert und dieser ausrangiert wurde. Die Passagiere kamen mit einiger Aufregung davon. Einer derselben schlug in seiner Angst eine Scheibe ein, um sich durch das Fenster zu retten und erhielt hiebei eine Verletzung an der einen Hand. Nach etwa anderthalbstündigem Unterbruch konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen.»
Was ist eine Radbandage?
Zur Zeit der Kutschen zog der Wagner Stahlreifen auf Holzräder auf. Bei der Eisenbahn ist das nicht viel anders. Auch da wird ein stählerner Reifen erhitzt und auf einen Grundkörper aufgezogen.
Quellen
- Seeländer Bote, Anzeigen-Blatt für Biel und das Seeland. Band 49, Nummer 26, 1. März 1898, S. 1. [Link auf E-npa.ch]
- Lämmli, B.: Rad oder Radsatz? In: www.lokifahrer.ch, Lupfig 2022.
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