Freitag, 1. April 2022

Trotz Zerstörung die Zuversicht im Hintergrund

Das Titelbild des Weiacher Mitteilungsblatts (MGW) vom April 2022 zeigt Zerfall: die Hinterseite des Bauernhauses Winkelstrasse 2 – mit Baujahr 1822 (!). Gezeichnet von einem Standort aus, an dem man auch die Kirche sehen kann. Ein Aquarell, das zwar die ungeschminkte Realität abbildet, aber doch darüber hinaus weist.Dass es die Redaktion des MGW spätestens Mitte März (also noch vor Bekanntwerden des Todes seines Urhebers Hans Rutschmann: vgl. WeiachBlog Nr. 1811) ausgewählt hat, mag man dem Zufall oder einer Eingebung zuschreiben. Es passt jedenfalls. Ein gezeichnetes Zeichen für die Hinfälligkeit alles Irdischen. 

Ein Gebäude des alten Weiach, das nur einen Steinwurf von seinem Zuhause entfernt stand, geschlissen im September/Oktober 2006. Asche zu Asche, Staub zu Staub. 

N.B.: Im Wissen um den bevorstehenden Abbruch hat Hans das Gebäude im September 2006 bereits einmal gezeichnet. Und als Titelbild des MGW Oktober 2006 veröffentlicht, vgl. WeiachBlog Nr. 286.

N.B. 2 [vom 3. April 19:18 MESZ]: An diesem Platz stehen heute die Gebäude Winkelstrasse 2, 4, 6 und 8. Mit strassenseitig vorgehängter alter Fassade des Hauses aus dem 19. Jh., vgl. WeiachBlog Nr. 421.

Transzendentaler Nachtrag 

Für Hans Rutschmann war der Glaube ein integraler Bestandteil des Lebens. So selbstverständlich, dass man ihn immer im Blick hat, ohne pharisäerhaft darauf verweisen zu müssen. Oder hätten Sie gewusst, dass er Angehöriger einer Freikirche war?

Christ sein, so wird Huldrych Zwingli im Trailer des SRF-Films von 2019 in den Mund gelegt, heisse nicht, von Christus zu reden, sondern ein Leben zu führen, wie er es geführt habe. Hans hätte es sicher bescheidener zum Ausdruck gebracht. Ja, er hat den Glauben gelebt. Ihn aber niemandem aufgedrängt.


[Erstveröffentlicht auf der Facebookgruppe «Du bisch vo Weiach, wenn...» am 1. April 2022, 18:42 MESZ; Inhaltlich stark erweiterter Repost auf WeiachBlog am 7. Juli 2022 um 17:23 MESZ]

Keine Kommentare: