Heute vor 50 Jahren erschien in den SVEA-Nachrichten, dem Organ des Schweizerischen Verbandes evangelischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (SVEA) die zweite Ausspielung eines Stelleninserats der Vorläuferorganisationen unserer heutigen Spitex Stadel-Bachs-Weiach. Gesucht wurde eine Hauspflegerin:
«Die Hauspflegevereine Stadel und Weiach suchen gemeinsam eine tüchtige, freundliche Tochter, die den Dienst einer Hauspflegerin in unseren Landgemeinden übernehmen kann. Wer hat Freude, zu uns aufs Land zu kommen? Die Anstellungsbedingungen sind gut geregelt. Zimmer oder kleine Wohnung kann zur Verfügung gestellt werden. Auskunft erteilt gerne Telefon 01 / 94 28 42, Rich[ard] Suter. Präsident des Hauspflegevereins. 8433 Weiach ZH.»
Vom Arbeitspensum her war das «Jobsharing mit der Angestellten des Hauspflegevereins Weiach» eine gute Lösung, wie Richard Kälin im Stadler Dorfblatt schreibt: «Die Zahl von 40 Pflegetagen im Jahr 1972 belegt die Richtigkeit dieses Entscheides.» Lange dauerte diese Zusammenarbeit aber nicht an: «Bereits im Jahr 1975 waren die Gesuche um Unterstützung so stark angestiegen, dass sich der Verein entschied, nun eine eigene Hauspflegerin für Stadel einzustellen.»
Auto oder Velo?
Die doch nicht ganz unwichtige Logistik-Frage, wie die Hauspflegerin zwischen Stadel, Raat, Windlach, Schüpfheim und Weiach hin- und herkam, wird hier nicht thematisiert. Wurde ihr neben der Wohnung ein Auto gestellt, oder musste sie per Velo zu ihren Patienten fahren? Ging es nach dem Verfahren, wie es noch in den 50ern üblich war, dann musste ein Velo reichen, wie sich Rosa Baumgartner-Thut im Gespräch mit WeiachBlog erinnert.
Inserat ein halbes Jahrhundert später
Quellen
- SVEA-Nachrichten, Band 53, Nummer 15, S. 5 (12. April 1972) sowie Nr. 16, S. 6 (19. April 1972).
- Kälin, R.: Hauspflegeverein Stadel. In: Stadler Dorfblatt, Ausgabe 2/2021, März 2021, S. 4.
- Telefongespräche mit Rosa Baumgartner-Thut, Hauspflegerin in Weiach ab 1956 und mit Michela Barandun, Präsidentin Frauenverein Stadel, 19. April 2022.
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