Wie erfährt Dein Kunde im aargauischen Städtchen Baden, dass Du seine Zahlung für Deine Leistung erhalten hast? Heute läuft das zwischen zwei Konten, je mit einer IBAN, vermittelt über ein elektronisches Zahlungssystem. Der Beleg landet in einem Deiner e-Postfächer und bei Bedarf kannst Du ihn noch ausdrucken.
Im Jahre 1879 schickte man die Rückantwort samt Unterschrift des Empfängers auf einer Normpostkarte der Schweizerischen Post von Weiach nach Baden.
Auf der Vorderseite (Bild unten) sieht man den Stempel vom 12. März der Weiacher Poststelle – damals an der Alten Poststrasse 2. Auf der Rückseite der Karte (Bild oben) ist der gleichentags nachmittags um 2 Uhr aufgedrückte Stempel des Badener Postamts zu sehen:
Hafner Jakob Sigrist, der laut dem Weiacher Ortschronisten Zollinger im Winkel (an der Verzweigung Büechlihaustrasse) wohnte, bestätigt auf der Rückseite den Zahlungseingang seitens der Glashandlung Lang & Sohn mit den folgenden Worten:
«Geehrter Herr! Den Betrag von fünfunddreißig Franken u zwanzig Rp. laut Rehnung vom 2. März 1879 habe dankent [sic!] empfangen. Bescheint, Weiach den 12. März 1879. Jakob Sigrist Hafner»
Man sieht: Hafner Sigrist verwendet den seit 1851 offiziellen Gemeindenamen mit -i-, die Post hat ihren Stempel mit -y- immer noch in Gebrauch.
Rechnet man mit dem Historischen Lohnindex von Swistoval.ch um, dann sieht man, dass es da doch um namhafte Beträge ging. Der Rechnungsbetrag beliefe sich heutzutage auf rund 1900 Franken. Und die Postkarte würde um die Fr. 2.70 kosten.
Wie es diese Karte ausgerechnet zu einem ebay-Verkäufer in der walisischen Stadt Swansea geschafft hat, das bleibt ein Rätsel.
Quelle und Literatur
- Schweiz 1879 5c AK Schreibpapierkarte Weyach nach Baden. eBay-Artikelnr.:165228817862. Verkäufer leakers, Swansea, Vereinigtes Königreich.
- Zollinger, W.: Weiach 1271-1971. Aus der Vergangenheit des Dorfes Weiach. 2., vermehrte Auflage, Weiach 1984 – S. 80.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen