Auch in diesem Jahr und bereits zum 16. Mal lebt heute in Weiach der Adventsfenster-Brauch auf. Jeden Tag kommt an einem anderen Ort im Dorf ein weiteres liebevoll dekoriertes, leuchtendes Fenster hinzu. Das «Öffnen» des Fensters wird meist mit einem kleinen Empfang gefeiert.
Selbstverständlich ist das nicht. Denn die bisherige Organisatorin, Sonja Kalt, ist nach mehreren Jahren etwas amtsmüde geworden - und um ein Haar wäre der Brauch gestorben.
Wenn da nicht Claudia Meier und Esther Utzinger gewesen wären. In der Oktober-Nummer der Gemeindemitteilungen publizierten sie unter dem Titel «Die Weihnachtsfenster sollen nicht sterben !!! mached mit - dänn wird’s en Hit !» folgenden Aufruf:
«Bald ist es wieder soweit, es beginnt die Weihnachtszeit !
Für die einen ist es Stress und Horror pur, die anderen geniessen einfach nur...Kerzen anzünden, das Heim schön schmücken, Guetzli backen und vielleicht auch Geschenke einpacken.....
Wir finden das Dorf Weiach soll weihnachtlich geschmückt sein.. Ein Fenster, eine Haustür oder etwas im Garten... einfach einer von 24 Tagen im Dezember. 24 Fenster = 24 Einwohner, die sich Zeit und Aufwand nicht scheuen. Bitte helfen Sie mit, diesen Brauch nicht aussterben zu lassen und melden Sie sich bald bei uns. »
Erneut erfolgreich lanciertes Brauchtum
Wenn man in die heute in alle Haushaltungen verteilte Dezembernummer schaut, dann ist die Idee «Adventsfenster» vom Sterben weit entfernt.
War es mühsam, die Weiacher dafür zu begeistern? «Nenei», sagt Claudia Meier auf Anfrage von WeiachBlog. Am Schluss sei es zwar immer schwieriger geworden, die einzelnen Daten noch zu vergeben. «Ich habe mir dann halt erlaubt, direkt anzurufen», erklärt die aufgestellte Organisatorin. Wie man sieht waren ihre Akquisitionsanrufe von Erfolg gekrönt.
«Mir säget vill mal Danke - und wünsched allne e besinnlichi, zfriedeni Adväntsziit», steht denn auch als Motto über dem diesjährigen Kalender mit den Fensterstandorten und Empfangszeiten.
Ob man sie nun «Weihnachtsfenster» oder «Adventsfenster» nennt, ist nicht so wichtig. Was zählt ist allein, dass es sie gibt. Und natürlich, was sie für den Zusammenhalt im Dorf bedeuten.
Literatur und Quellen
- Brandenberger, U.: Von Adventsfenstern und Samichläusen. Weihnachtsbräuche im Wandel der Zeiten. Weiacher Geschichte(n) 49. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Dezember 2003 – S. 11-16.
- 15. Weiacher Adventskalender. WeiachBlog vom 5. November 2005.
- Meier, C.; Utzinger, E.: mached mit - dänn wird’s en Hit! In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Oktober 2006 - S. 26.
- Meier, C.; Utzinger, E.: [Kalender und Plan Weihnachtsfenster.] In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Dezember 2006 - S. 34-35.
1 Kommentar:
Dieser Artikel wurde seit dem 1. Dezember auf Google bereits 16-mal unter dem Stichwort "Adventsfenster" gefunden und dann angeklickt. Von Internetnutzern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Unglaublich... aber kein Wunder. Denn "Adventsfenster leuchten ab heute..." ist auf dem ersten Platz. Zualleroberst.
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