Sonntag, 17. Januar 2010

Feldprediger günstig beurteilt

Der Kirchenrat des Kantons Zürich wollte sich 1924 auch über die Reputation der Feldprediger (heute: Armeeseelsorger) ins Bild setzen.

Um evangelisch-reformierter Feldprediger zu werden, muss man ordinierter Pfarrer sein. Und deshalb ist es verständlich, dass sich die Kirchenoberen auch für das öffentliche Image dieses militärischen Dienstzweiges interessierten.

Ob der Weiacher Pfarrer Kilchsperger selber auch die Hauptmannsuniform anzog und in einem Regimentsstab eingeteilt wurde, ist nicht klar, aber eher unwahrscheinlich, da er schwerhörig war.

Jedenfalls äussert er sich unter Punkt 18 des Kirchenvisitationsberichts 1912-1923 auch zur Wirkung von weltkriegsbedingten Truppenstationierungen auf die öffentliche Moral:

«Ad 18. Da wir in Weiach keine Einquartierung von Truppen hatten, blieben wir vor manchen üblen Folgen verschont, während sich in Kaiserstuhl, wo lange Grenzbewachungstruppen lagen, unter Erwachsenen u. unter der Jugend demoralisierende Wirkungen sich zeigten.»

Im Zweiten Weltkrieg war das dann anders. Damals waren auch in Weiach Truppen stationiert, vor allem Teile des Gz. Füs. Bat. 269 (vgl. Weiacher Geschichte(n) Nr. 96: «E luschtigi Söili-Jagd». Aus dem Tagebuch der Gz. Füs. Kp. I/269 zu Beginn des 2. Weltkriegs.).

An den Armeeseelsorgern selber gab es aber nicht viel auszusetzen: «Im Allgemeinen urteilt man hier über die Feldprediger u. ihre Tätigkeit günstig.»

Weitere Artikel zum Thema Visitationsbericht

vgl. die Übersichtsseite auf dem Portal der Weiacher Geschichte(n)

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