Donnerstag, 12. April 2012

Neid auf besser ausgerüsteten Konkurrenten?

Im Artikel vom 31. März wurde rekapituliert, warum es vor etwas mehr als 50 Jahren um die Weiacher Kies AG zu einer heftigen politischen Auseinandersetzung kam.

Am 16. Oktober 1961, dem zweiten Tag der Kantonsratsdebatte um die Frage, ob sich der Kanton Zürich an einer zu gründenden «Aktiengesellschaft zur Ausbeutung von Kies in Weiach» beteiligen solle, kam bereits Redner Nummer 21 zu Wort:

«E. Egli - Pfäffikon kann nicht verstehen, dass hier eine ausländische Firma angegriffen wird, weil sie mit neuen Methoden versucht, den Kies preiswert zu produzieren und damit zu verbilligen. Er ersucht, der Vorlage zuzustimmen, da der Ausbau des Nationalstrassennetzes wichtig sei und nicht verzögert werden dürfe.»

Damit hat Egli eines der Hauptmotive für den heftig geführten Abwehrkampf gegen die deutsche Haniel genannt: Futterneid und Angst um die eigene Zukunft. Die Konkurrenz aus dem Norden war ganz einfach besser auf die kommende industrielle Transformation der Branche vorbereitet. Diese war aufgrund der hochkonjunkturbedingten Mengenausweitung kaum vermeidbar.

Ob das alle Schweizer Kiesunternehmer erkannten? Die im Zementgeschäft tätige Holderbank konnte sich wohl am besten vorstellen, was mit dem Markteintritt des Haniel-Konzerns auf dem Markt los sein würde. Daher auch der Widerstand.

Quelle
  • Kantonsratsprotokoll 1961, S. 1804. Signatur: StAZH III AAg 1 37 LS
Jubiläum 50 Jahre Weiacher Kies AG

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