Wenn nun, wie im Februar 2019, der volkstümliche Name einer Publikation zum neuen offiziellen Titel wird («Mitteilungsblatt» statt «Mitteilungen für die Gemeinde Weiach», vgl. WeiachBlog Nr. 1391) und dieser Titel mit einem Schrift-Logo verbunden auf dem Titelblatt prangt, dann müssen die Bibliotheksangestellten erneut kreativ werden. Mit unterschiedlichen Resultaten, wie man in den Bibliothekskatalogen HELVETICAT und NEBIS sehen kann.
Wie es die Schweizerische Nationalbibliothek macht...
Die Nationalbibliothek, die alle schweizbezogenen Publikationen (Helvetica) sammelt, hat den neuen Titel unter dem Datensatzfeld «Anderer Titel» erfasst: «Titel ‹2.2019-›: Mitteilungsblatt / Gemeinde Weiach». Die im Impressum stehende, angestammte Bezeichnung «Publikationsorgan der Gemeinde Weiach» wird in eckigen Klammern (da nicht eigentlicher Titelbestandteil) hinter den (ehemaligen) Titel gestellt. In Bern hält man also sozusagen am alten Titel fest:
Die Allgemeine Fussnote weist darauf hin, seit wann die Nationalbibliothek die Mitteilungen aus Weiach sammelt: Dezember 2007.
... und wie die Zentralbibliothek Zürich
Anders in Zürich. Dort ist der Titel der seit Februar offizielle, ergänzt um die Impressumsangabe (allerdings ohne eckige Klammern). Für den alten Titel hat man das Feld Verwandte Titel verwendet: «Früherer Titel: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach: Januar 2003-Januar 2019». Und schliesslich gibt es noch das Feld Einheitstitel: «Mitteilungsblatt (Gemeinde Weiach)».
Wie man dem Eintrag ausserdem ansieht, findet sich da zur Zeit noch der Irrtum, die MGW würden erst seit 2003 erscheinen (dadurch bedingt, dass die Gemeindeverwaltung die Zentralbibliothek erst seit besagtem Jahr auf dem Verteiler hat).
Und schliesslich haben wir im untersten Feld die Information, dass die früheren Jahrgänge in der sog. Speicherbibliothek in Büron LU lagern. Das ist ein als Hochregallager gebauter, gemeinsamer «Büchersilo» verschiedener Schweizer Bibliotheken, die auf diese Weise ihre Platzprobleme gelöst haben. Will man ein Werk aus dieser Speicherbibliothek einsehen, dann ist darauf zu achten, dass es a) 24 bis 48 Stunden dauert (d.h. 2 Arbeitstage) bis es in Zürich verfügbar ist und b) ob es dem «Individualbestand ZB» angehört. Nur wenn letzteres zutrifft, erhält man das Original. Steht da der Vermerk «Kollektivbestand» sind nur Kopien erhältlich (Quelle: mündliche Auskunft der ZB vom 7. Mai 2019; siehe auch https://www.nebis.ch/de/bibliotheken/speicherbibliothek/).
Lasst viele Katalogblumen blühen
Die Gemeindeverwaltung hat also nach 1972 und 1984 (1. und 2. Auflage von Zollingers eingangs erwähnter Monographie) erneut dafür gesorgt, viele bibliothekarische Blumen erblühen zu lassen. Grösstmögliche Vielfalt, wie man auf swissbib.ch sehen kann, denn nur zwei Bibliotheken haben das Weycher Mitteilungsblatt in ihren Beständen:
Weiterführende Artikel zum Thema Mitteilungsblatt
- 10 Jahre MGW. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Oktober 1992 – S. 4-5.
- Ich bin auch ein Kunstdruck. WeiachBlog Nr. 5 vom 4. November 2005.
- Die MGW sind online. WeiachBlog Nr. 121 vom 5. März 2006.
- Amtliches Publikationsorgan? WeiachBlog Nr. 171 vom 24. April 2006.
- MGW in neuer Aufmachung. WeiachBlog Nr. 350 vom 3. Januar 2007.
- Das erste Titelblatt – 25 Jahre Weiacher Kunstdrucke. WeiachBlog Nr. 450 vom 8. Mai 2007.
- Vom Kampf gegen die Zettelflut zur Gemeindezeitung. 25 Jahre «Mitteilungen für die Gemeinde Weiach». Weiacher Geschichte(n) Nr. 91. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Juni 2007 – S. 16-21.
- Aus den MGW wird «s‘Weycher» – vorerst nur im Reglement. WeiachBlog Nr. 1326 vom 18. November 2016.
- «Mitteilungsblatt». Weit mehr als nur ein neuer Name. WeiachBlog Nr. 1391 vom 28. März 2019.
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