Sonntag, 12. Februar 2023

Der Wahlbeteiligungstiefpunkt. SVP verliert absolute Mehrheit.

Das Wichtigste gleich vorneweg: Weiach hat bei der Kantonsratswahl den Vogel abgeschossen. Wir sind nicht nur die Gemeinde mit der tiefsten Höhenmeterzahl im Kanton Zürich. Wofür wir nichts können.

Sondern auch die einzige, in der es weniger als 20 Prozent der Wahlberechtigten für nötig befunden haben, die Kandidierenden ihrer Wahl zu erküren. Und das trotz Briefwahlmöglichkeit. Wofür wir sehr wohl etwas können.

1237 Wahlberechtigte, 245 Wahlzettel, davon erst noch 5 ungültig. Macht 19.81 Prozent. Die Zentrale der Politikverdrossenheit. Selbst die sonst mit der roten Laterne ausgerüsteten Gemeinden im Limmattal haben uns diesmal abgehängt. Kurz: Es ist ein Trauerspiel der Sonderklasse.

Die Zuwanderung zeitigt Folgen: SVP verliert absolute Mehrheit

(Quelle: app.statistik.zh.ch)

Natürlich weiss man nicht, wer sich in hiesiger Gemeinde die Mühe gemacht hat, den Brief einzuwerfen (Urnenwahl ist ja maximal aus der Mode gekommen), ob es vor allem schon länger hier Lebende waren, die gewählt haben und die Neuzuzüger die Absentisten sind, oder umgekehrt.

Aber es ist offensichtlich und augenfällig, dass die starke Zuwanderung der letzten Jahre nun deutliche Folgen hat: Das Parteienspektrum, das von den Alt- und Neu-Weiachern gemeinsam als wählbar betrachtet wird, bewegt sich in Richtung Kantonsmittelwert.

Man sieht das am sehr starken Verlust von fast 10 %, den die SVP eingefahren hat. Der Wähleranteil liegt erstmals in der Geschichte unter 50%! Klar, die Sünneli-Partei ist immer noch der Platzhirsch. Und das mit Abstand. Dennoch:

Keine andere Partei kommt auch nur auf 15%

Bei den Nicht-SVP-Stimmenden ist dafür die volle Breite zu verzeichnen. Jeder einzelne der 97 Kandidierenden im Wahlkreis XVIII, zu dem Weiach gehört, hat mindestens eine Weiacher Stimme erhalten. 

Besonders bemerkenswert sind die Gewinne der EDU, mit fast einer Verdoppelung ihres Anteils, sowie die Verluste der Mitte (ex-CVP/BDP), die fast die Hälfte eingebüsst hat.

Auch die neue Protestbewegung Aufrecht/Freie Liste (AuFL) hat aus dem Stand mehr Stimmen gemacht als die Alternative Liste.

Quellen

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