Was genau hinter der heute vor 125 Jahren abgelaufenen Vergantung der Habseligkeiten eines verstorbenen Weiachers steht, ist nicht bekannt. Auch nicht ob er Schulden hatte. Anzunehmen ist es allerdings, sonst hätte das Notariat nicht von einem Konkurs gesprochen:
«Im Auftrage der löbl. Notariatskanzlei Niederglatt wird künftigen Freitag den 26. Mai, Nachmittags 1 Uhr, aus dem Konkurs des verstorbenen Hs. Ulrich Meier, Webers, von Weiach, beim Hause der Elisabetha Baltisser daselbst gegen Baarzahlung öffentlich versteigert:
Ca. 4 Ztr. Stroh, ca. 4 Ztr. Erdäpfel, ca. ½ Fuder Mist, 2 Ster Weidenholz, 20 Stück Eichenschälholz zu Rebstickel, ca. 200 tannene Rebstickel, 10 Stangen zu Baumleitern, 1 Beschneidstuhl, 1 Stoßbenne, 3 Hauböcke, 1 Hobelbank nebst etwas Werkzeug, 1 Wald- und 1 Handsäge, 1 Schleifstein sammt Gestell, 1 Holzschlitten, 2 Sandgitter, 1 Bickelhaue, Reut- u. Breithaue nebst versch. andern Haus- u. Feldgeräthschaften, sowie die sämmtl. Kleider des Verstorbenen.
Weiach, den 23. Mai 1882
Das Gemeindammannamt.»
Das ist nicht gerade die Habe eines Wohlhabenden. Es sieht eher nach derjenigen eines der damals in Weiach so zahlreichen Kleinbauern aus, die gerade so «häbchläb» durchs Leben kamen. Einem Bauern, der offenbar seinen Lebensunterhalt unter anderem mit der Herstellung von Rebstickeln und Baumleitern verdiente.
Quelle
- Bülach-Dielsdorfer Volksfreund, Nr. 41, Mittwoch, 24. Mai 1882
[Veröffentlicht am 12. Juni 2007]
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