Samstag, 17. Juni 2006

Wenn der Kirchturm wackelt

Der hier schon mehrfach genannte und zitierte Walter Zollinger hat in den Jahren 1963-1969 im Auftrag der Kirchenpflege eine Chronik der Kirchenrenovation Weiach (kurz «Bauchronik» genannt) verfasst.

Das von Hand geschriebene Dokument ist im Archiv des Ortsmuseums Weiach zu finden und enthält gleich auf der Titelseite eingeklebt einen Zeitungsausschnitt vom 28. Oktober 1965, der überdeutlich macht, weshalb die Restaurierung auch vom bautechnischen Standpunkt gesehen mehr als fällig war.

Da heisst es nämlich unter dem Titel «Die Weiacher Kirche soll restauriert werden»:

«An einem öffentlichen Orientierungsabend über die Kirchenrenovation sprachen am Donnerstag, den 21. Oktober, die Herren P. Hintermann, Architekt, U. Wegmann, Kirchenrat, Dr. W. Drack, kantonaler Denkmalpfleger, und E. Maurer, Präsident der Kirchenpflege, über das Projekt und die Finanzierung des Vorhabens. Der Kirchturm wackelt, wenn mit allen Glocken geläutet wird, die Decke senkt sich, die Orgel ist "am Sterben"; man begreift, dass die Kirche renoviert werden muss.

Die Kirchenpflege und die Baukommission sind nun übereingekommen, diese notwendige Renovation mit einer Restaurierung zu verbinden. Das würde heissen, dass die neue Orgel auf die Empore gestellt würde, um dem Chor seine ursprüngliche Form zurückzugeben. Der Taufstein würde abgelaugt, und der Decke gäbe man das natürliche Gepräge wieder.
»

Drastischer als mit dem «wackelnden Kirchturm» kann man wohl nicht mehr demonstrieren, in welch schlechtem Zustand die Weiacher Kirche Mitte der 60er-Jahre vor der Restaurierung gewesen sein muss.

Quelle
  • Zollinger, W.: Chronik der Kirchenrenovation Weiach. Handschrift, Archiv des Ortsmuseums Weiach. (Abgeschlossen: 4. März 1970)

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