Donnerstag, 8. Februar 2007

Die Schützengesellschaft rührt die Werbetrommel

Eigentlich hätte der Aufruf der Schützengesellschaft Weiach ja schon in der Januar-Ausgabe der Mitteilungen erscheinen sollen. Dass es erst für die Februar-Nummer geklappt hat ist auch kein Beinbruch. Schliesslich geht es um Grundsätzliches. Nämlich ums Überleben. Langfristig gesehen zumindest.

Mitgliederschwund - auf der Suche nach den Gründen

Nach 102 Jahren unter dem Namen SG Weiach (es gab auch Vorgängervereine) lahmt die Gesellschaft etwas. Die Zahl ihrer Aktivmitglieder habe in den letzten Jahren stetig abgenommen, schreibt der Vorstand der Schützengesellschaft. Und selbstkritisch stellt man sich in aller Öffentlichkeit der Frage nach dem Warum:

  • Liegt es daran, dass nur noch wenige Jahrgänge die militärische Schiesspflicht
    zu erfüllen haben?
  • Liegt es am Interesse der Einwohner?
  • Ist eine Vereinszugehörigkeit noch gefragt?
  • Haben wir die Jugendarbeit vernachlässigt?
  • Gehen wir zu wenig auf neue Einwohner zu, um diese auf unseren Verein aufmerksam zu machen?

Offensichtlich ist man zum Schluss gekommen, dass zumindest der letzte Punkt zutreffe. Deshalb fährt man jetzt eine Informationsoffensive und beantwortet die Fragen gleich selber:

«Fest steht, dass die Reduktion der Armee einen Mitgliederschwund bewirkte. Dass das Interesse an einer Vereinzugehörigkeit nachgelassen hat. Die Jugendarbeit – sprich Jungschützenkurse und Schiesskurse für Jugendliche -, zum Teil mangels Interesse möglicher Teilnehmer vernachlässigt wurden. Wir zu wenig aktiv auf unseren Verein aufmerksam machten. Muss noch ein weiterer Verein der Gemeinde Weiach "sterben"? Wir sind der Meinung: Nein!!!!»

Damit es nicht so weit kommt, muss man mit den Pfunden wuchern die man hat. Und das wären?

Jugendschiessen und Wyberschiessen ist beliebt

«Das von uns alljährlich durchgeführte Jugendschiessen zeigt, dass sich Jugendliche für diesen Anlass interessieren und begeistern. Das am gleichen Tag stattfindende "Wyberschiessen" erfreut sich grosser Beliebtheit. Die Schiessenden werden an diesem Anlass durch erfahrene Schützenmeister betreut. Gute Resultate machen Freude. Das gemütliche Absenden und die Preisverteilung werden gerne besucht. Also packen wir es an: Sie kommen, wenn man sie ruft.»

Flugs wird für die erkannte Zielgruppe ein neues Produkt lanciert. Auf dem Land geht das ja noch. Da wird nicht diskutiert, ob die Waffe des Wehrmannes in den heimischen Kasten gehört. Das IST so. Und liest sich dann so:

Neu: Schiesskurs für Jugendliche von 10-16

«Wir rufen die Jugend und deren Eltern zum Mitmachen auf. Im Frühjahr bietet die Schützengesellschaft Weiach einen Schiesskurs für Jugendliche (10 bis 16 Jahre) unter Leitung erfahrener Jungschützenleiter an. Wir werden darauf achten, dass die Kursdaten so gelegt werden, dass andere Aktivitäten (sprich Jugendriege/Mädchenriege) nicht tangiert werden.»

Da ist aber noch nicht alles. Auch der Jungschützenkurs für 17-18-Jährige soll weitergeführt werden. Und: Frauen und Männer seien nicht nur als Aktivschützen sondern auch als Helfer im Verein willkommen. Man muss also nicht einmal Mitglied werden. Das war zu Zeiten der militärbehördlich verordneten Zwangsmitgliedschaften auch schon anders.

Dass auch Nichtmitglieder willkommen sind, zeigt sich am wohl traditionsreichsten Anlass der Schützengesellschaft:

20. Albert Meierhofer-Erinnerungsschiessen

Seit 1969 wird in allen ungeraden Jahren das Albert Meierhofer-Erinnerungsschiessen durchgeführt. Am 13./14. und 20./21. April 2007 wird zum 20. Mal die Schiessfahne für diesen Anlass gehisst. Auch das Weiacher Vereins-, Behörden- und Familiengruppenschiessen werde wieder in diesen Anlass integriert, lässt die Schützengesellschaft verlauten:

«Stellen sie eine Gruppe (vier Teilnehmer) zusammen. Zeigen Sie durch eine Teilnahme an diesem Anlass, dass Sie zum Dorf gehören. Falls Sie keine eigene Waffe haben, stellt sie der Verein zur Verfügung.»

Da muss wohl auch der WeiachBlogger selber in die Hosen und sich hinter die Flinte klemmen. Das ausführliche Programm ist für das nächste Mitteilungsblatt der Gemeinde Weiach (MGW) (d.h. die Märznummer) zur Veröffentlichung vorgesehen. Schauen wir mal.

Quelle

  • Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Februar 2007 - S. 31-32.

[Veröffentlicht am 24.2.2007]

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schön, dass unsere Artikel in der MGW gelesen werden.