Dienstag, 18. September 2007

Ernst und Lise Baumgartner-Brennwald: Diamantene Hochzeit

Die Mitteilungen für die Gemeinde Weiach pfiffen sie wie die Spatzen von den Dächern: die Nachricht vom Diamantenen eines alteingesessenen Weiacher Ehepaars. Beste Wünsche für viele weitere gefreute Jahre und ein herzliches «Danke» kommen auch von WeiachBlog.

Ernst und Lise Baumgartner-Brennwald gehören nämlich zu den besten Gewährsleuten, die sich ein Lokalhistoriker nur wünschen kann. Sie wohnen seit Jahrzehnten in Weiach, kennen sich bestens aus und wissen eine Menge an Details zu erzählen, die so nirgends festgehalten sind. Gespräche mit ihnen (eine Methode, die unter Historikern auch oral history genannt wird) haben dem Verfasser der Weiacher Geschichte(n) manchen Impuls und etliche Bestätigungen gegeben, an die er sonst nie gelangt wäre.

Es kommt schon sehr häufig vor, dass einem zu einer Frage gesagt wird, dazu wüssten Ernst oder Lise sicher mehr. So war das zum Beispiel bei der Eingrenzung des Standorts des alten Friedhofs, vgl. den WeiachBlog-Artikel vom 2. Oktober 2006: Güllenloch gegraben und Skelette gefunden oder bei der Frage nach Kupferschindeln auf dem Spitzhelm der Weiacher Kirche (Artikel vom 28. September 2006).

Gratulation über die Druckerpresse

WeiachBlog ist natürlich nicht der einzige Gratulant. Pünktlich auf Termin brachte das sogenannte Gratulationsteam des Neuen Bülacher Tagblatts folgenden Beitrag in den Kopfblattverbund Zürcher Landzeitung ein:

«Weiach. Heute feiern Ernst und Lise Baumgartner-Brennwald bei ordentlicher Gesundheit das Ehejubiläum diamantene Hochzeit. Der in Weiach aufgewachsene Landwirt gehörte 16 Jahre lang dem Gemeinderat an, den er 6 Jahre präsidierte. Er amtete vorher 16 Jahre als Kirchengutsverwalter. Er war aktiv in der Schützengesellschaft und im Männerchor. Elf Jahre war er Ortsvertreter der Pro Senectute und viele Jahre ein bekannter «Süssmost-Hersteller». Seine in Männedorf und Bachs aufgewachsene Gefährtin war eine aktive Bäuerin, sang im Kirchenchor und seit einigen Jahren im Ökumenischen Singkreis. Eine Freude war das Baumgartner-Treffen. Das Paar hat zu seinen fünf Kindern, elf Enkeln und sechs Urenkeln einen guten Kontakt. Das Gratulationsteam wünscht ein gefreutes Fest.»

Der alte Zeitungsstil des regionalen Blätterwaldes ist also doch noch nicht ganz ausgestorben. Zumindest bei den Gratulationen gibt es ihn noch.

Vielfalt bei den Bezeichnungen für Ehejubiläen

Bleibt nur noch die Frage, wieviele Jahre der Diamant denn nun symbolisiert. Der Wikipedia-Artikel Diamantenes Jubiläum legt sich da klipp und klar fest: «Als diamantenes Jubiläum bezeichnet man die Wiederkehr eines besonderen Tages, der sechzig Jahre zurückliegt. Bekanntestes Beispiel ist die diamantene Hochzeit. Das Sinnbild des Diamanten wird hier wegen seiner besonders langen Haltbarkeit verwendet».

In diesem Fall handelt es sich um 60 Jahre Ehe. Alles scheint logisch und klar. Wenn man dann aber den Übersichtsartikel Hochzeitstag konsultiert, schwindet die Klarheit: Diamant-, Eisen-, Kronjuwelen-, Radium-, Stein-, Alabasterhochzeit sowie die Gnadenhochzeit stehen als Begriffe für das 60-jährige Jubiläum zur Auswahl. Die Gnadenhochzeit wird offenbar auch für das 70-jährige und die Diamantene Hochzeit für das 65-jährige Jubiläum verwendet. Da hat offensichtlich noch keine Standardisierungskommission gewirkt.

Quellen
  • Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, September 2007.
  • Gratulation. In: Zürcher Landzeitung / ZU / NBT, 18. September 2007 - S. 8.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, und weil die beiden zu den besten Gewährsleuten der Weiacher Geschichten gehören, verdienen sie besonders, dass auch ihre Geschichte richtig geschrieben wird:
Der in Weiach aufgewachsene Landwirt gehörte 16 Jahre lang dem Gemeinderat an, den er NICHT 6 Jahre, SONDERN 16 JAHRE präsidierte.

Wiachiana-Verlag hat gesagt…

Danke für den Hinweis. Die Kritik ist berechtigt. Ernst Baumgartner war tatsächlich 16 Jahre lang Weiacher Gemeindepräsident, nämlich von 1966 bis 1982.

Solche Schnitzer passieren, wenn man Texte aus Zeitungen der Einfachheit halber mittels copy&paste übernimmt, ohne sie auf Plausibilität und Richtigkeit zu überprüfen.

Dabei hätte WG(n) das auch mit eigenen Mitteln auf dem eigenen Laptop überprüfen können. Da gibt es nämlich eine Datei mit den Amtsdaten und Namen aller Gemeindepräsidenten von Weiach.

Selber erfasst. Nur ab und zu konsultieren müsste man sie noch. Sorry und nichts für ungut!