Sonntag, 30. September 2007

Septemberwetter 1957

Mit einer ergiebigen Weinlese wurde es 1957 offensichtlich nichts. Das muss man jedenfalls annehmen, wenn man die folgenden Zeilen des 1986 verstorbenen Ortschronisten Walter Zollinger liest:

«September, der "Traubenkocher!" Ja, wenn sie nicht im Mai erfroren wären! Neblige Morgen zählte ich also deren neun, sonnige Nachmittage ebenfalls neun, dazu kommen acht Tage, die vom Morgen an hell und sonnig waren, elf Vormittage "bedeckt und wolkig", vier ganze Tage bedeckt oder regnerisch. Regen fiel 13mal, wohl meist nur kurze Zeit. Starker Wind oder gar Sturm verzeichnete ich sechsmal. Am 5. September morgens zeigte das Thermometer bloss noch +3°, sonst hielten sich die Morgentemperaturen immer so zwischen +7 und 15°C. Am 30.9. abends wurde es so kühl, dass wir leicht heizten. So war der Herbstmonat, der andere Jahre oftmals "böse" Sommer wieder "gut" zu machen versuchte, diesmal im grossen-ganzen selber ein kühler Geselle. Nachmittagstemperaturen von 21 bis 25° verzeichnete mein Notizheft ganze sechsmal!»

Und wie war das 2007? Meteoschweiz spricht von einem markanten Temperatursturz am 18. September und stellte fest, der September sei «fast in der ganzen Schweiz etwas kühler als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990» gewesen. Zumindest den Trauben im Kanton scheint das aber nicht geschadet zu haben.

Der kantonale Rebbaukommissär Andreas Wirth stellte nämlich in seinem Bericht Rebjahr und Weinlese 2007 im Kanton Zürich fest, das Weinjahr 2007 könne auch im Vergleich mit den letzten zehn Jahren «als hervorragend eingestuft werden».

Bereits im WeiachBlog erschienene Wetterartikel

Quelle

  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1957 – S. 5-6 (Original in der Zentralbibliothek Zürich, Handschriftenabteilung, Signatur: G-Ch Weiach 1957)

[Veröffentlicht am 30. Dezember 2007]

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