Freitag, 12. März 2010

Märzwetter 1960: Welche Bauernregel stimmt?

Kalt und gar mit zentimeterdickem Schneefall an einem Samstagmorgen. So hat der März dieses Jahr begonnen. Vor 50 Jahren gab es offenbar am 7./8. März auch so einen Wintereinbruch. Sogar mit Schnee.

Zu diesem Fazit kommt, wer die Aufzeichnungen des Weiacher Primarschullehrers Walter Zollinger für das Jahr 1960 liest:

«Ein paar alte "Bauernregeln" für den Monat März seien vorangestellt! Der geneigte Leser (nach Hebel natürlich) kann dann aus dem Nachfolgenden selber bestimmen, welche davon nun auf den heurigen Märzen zutrifft.

Märzenstaub
bringt Gras und Laub

März nicht zu trocken und nicht zu nass,
füllt den Bauern Kisten und Fass.

Ein feuchter März
ist der Bauern Schmerz.

Soviel Nebel im Märzen,
soviel Wetter im Sommer.

Trockener März, nasser April, kühler Mai
füllt Keller, Scheuren, bringt viel Heu.
»

Von den Bauernregeln zum Witterungsbericht

«Also: die ersten Tage recht regnerisch, sei's in der Nacht oder zu verschiedenen Tageszeiten. Auch der Westwind hilft mit, diese ersten Tage recht unfreundlich zu gestalten; die Temperaturen liegen an den Morgen zwischen +2 und +8°, nachmittags zwischen +5 und +10°.

Der 6.3. ist ein angenehmer Fastnachtsonntag mit sonnigem Nachmittag und ganz aufgehelltem Abend. Dafür bringen die nächsten 2 Tage dann wieder den Winter zurück; es schneit "ganz anständig", wie mein Notizheft meldet. Bis Mitte Monat folgen nun ein paar bessere Tage, meist Nebel oder Hochnebel am Vormittag, aber aufhellend, gar sonnig an den Nachmittagen und Abenden, wohl hie und da auch leichte Bewölkung zwischen hinein; meist Morgentemperaturen zwischen -2 und +2°, nachmittags dann immer wärmer, +5°, +9°, +10°, +14° gar einmal.

Die zweite Monatshälfte hatte nur noch zweimal Morgentemperaturen leicht unter 0° zu verzeichnen, an den Nachmittagen immer gleich ordentlich hohe, meist zwischen 10 und 15°C. Besonders warm für diese Zeit waren die Nachmittage des 25.3. (17°), des 26.3. (19°), des 27.3. (19°) und des 28.3. (20°); es waren wiederum Föhntage. Die Witterung vom 15. bis 29. März: vormittags fast immer Nebel oder Hochnebeldecke, nachmittags fast durchwegs sonnig und mild oder gar war. Einzig die letzten zwei brachten nochmals leichten Regenfall.
»

Man wird sehen, ob für 2010 eine der oben notierten Bauernregeln zutrifft. Am liebsten weder zu trocken noch zu nass. Eine gute Ernte ist ja nicht zu verachten.

Quelle
  • Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1960 - S. 3.
  • vgl. für die vollständige Sammlung: Zollinger, W.: Jahreschroniken Weiach 1952-1967. Originale: Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach [Jahrgang].

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