Was war zuerst?
Das Wirtshausschild des «Sternen», der einzigen sogenannt ehaften Taverne im Dorf (also dem staatlich konzessionierten Wirtshaus), woraus sich dann das Wappen der Gemeinde entwickelte?
Oder: Der Stern als Symbol der Dorfgemeinschaft, das der Wirt des einzigen obrigkeitlich genehmigten Gasthofes im Ort stolz auf sein Aushängeschild übernahm?
Heinrich Hedinger liess dies 1936 in einem Artikel im «Wehnthaler» noch offen. Die Weiacher hätten «als Abzeichen» den Stern gewählt, «sei es als bloße Verzierung oder im Zusammenhang mit der alten Taverne zum "Sternen"», schreibt er.
1971 entschied Hedinger sich in seinem Buch «Das Zürcher Unterland» aber dann für ein Abstammungsverhältnis: «Seit 1719 ist ein Gemeindewappen bekannt, dessen Stern schon im Schild des alten Dorfwirtshauses stand». Belege für diese These, d.h. für ein Wirtshausschild oder den Namen «zum Sternen» aus der Zeit vor 1719, bleibt er jedoch schuldig.
Die Hedinger'sche These von 1971 ist allerdings abzulehnen, wenn man - wie ich - annimmt, dass der Wirt der ehaften Taverne mit höherer Wahrscheinlichkeit das Dorfzeichen als sein Schild übernommen hat als dass das Umgekehrte eingetreten wäre.
Quellen
- Hedinger, H.: Die Gemeinde-Wappen im Bezirk Dielsdorf. In: Der Wehnthaler, 7. u. 10. Februar 1936.
- Hedinger, H.: Das Zürcher Unterland. (Schweizer Heimatbücher, Nr. 153). Bern 1971.
- Brandenberger, U.: Dorfzeichen, Wappen und Logo. Wie unsere Gemeinde zu ihren Erkennungszeichen kam (Teil 1). Weiacher Geschichte(n) 84. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, November 2006 – S. 11-15.
- Heinrich Hedingers «Gemeinde-Wappen im Bezirk Dielsdorf». WeiachBlog, 13. November 2006.
- Weiacherstern auf altem Dachziegel? WeiachBlog, 19. November 2006
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