Donnerstag, 21. Juli 2011

Verstaatlichungstendenzen entgegentreten

Redner Nummer 5 in der Kantonsratsdebatte vom 9. Oktober 1961 zur Frage, ob sich der Kanton an der Weiacher Kies AG beteiligen solle, war Dr. Erich Krafft, ebenfalls Kommissionsmitglied und Sprachrohr seiner Fraktion:

«Dr. E. Krafft (Zürich) beantragt im Namen der Christlich-sozialen Fraktion, den Kredit abzulehnen. Die Fraktion anerkennt die Bemühungen des Kantons, genügend Kies zu erhalten, glaubt aber, dass der Weg über die Beteiligung an der Haniel AG falsch ist. Sie will vor allem der Tendenz zu weiteren Verstaatlichungen entgegentreten. Es ist ein Grundsatz unserer Ordnung, der Wirtschaft zu überlassen, was sie selbst leisten kann, und den Staat nur eingreifen zu lassen, wenn die Wirtschaft selbst dazu nicht mehr fähig ist. Die Funktion des Staates im Wirtschaftsleben ist nicht eine produzierende, sondern eine ordnende. Der Vergleich mit schweizerischen Anlagen im Ausland ist nicht stichhaltig; unsere Beteiligungen im Ausland erfordern keine finanzielle Mitwirkung seitens des Domizilstaates.»

In traditionell wirtschaftsliberaler Manier sind hier also auch die Christlich-Sozialen der Meinung, eine Beteiligung des Kantons wäre ein ordnungspolitischer Sündenfall. Es wird noch enger für den Vorschlag des Regierungsrates vom 25. Mai 1961.

Quelle
  • Kantonsratsprotokoll 1961, S. 1791. Signatur: StAZH III AAg 1 37 LS
Jubiläum 50 Jahre Weiacher Kies AG

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