Donnerstag, 11. Januar 2007

Wenn Frau will geht's in Rekordzeit

Das Bernbiet hat den Weiachern manches beschert. Nicht nur den derzeit ältesten Einwohner, den vor Jahrzehnten hierher gezogenen, mittlerweile 96-jährigen Paul Friedli. Nein, auch handfeste Bauwerke. Und das ging so:

«Die Milchgenossenschaft Weiach hat nun nach mehrmaligem Zögern doch beschlossen, eine sog. "Gemeinschafts-Tiefkühlanlage" zu erstellen. Am 11. Jan. nachmittags referierte eine Bäuerin aus Herzogenbuchsee, Frau Gerber, über die Nützlichkeit und Verwendungsmöglichkeit einer solchen Anlage gerade für die Bauernfamilien. Das Interesse, vor allem unserer Bauersfrauen, war derart gross, dass sofort an die Errichtung geschritten und die gesamte Anlage schon am 24. August dem Betrieb übergeben werden durfte. (Miete für je 100 Liter-Fach Fr. 35.- pro Jahr.).» (S. 15)


Das alte Tiefkühl-Häuschen (Vers.-Nr. 378) zwischen dem Volg und der Liegenschaft Wolf. (Aufnahme Weiacher Geschichte(n) vom 27. November 2004)

Durchschlagskraft - auch ohne Frauenstimmrecht

Heute vor 50 Jahren beschlossen also die Frauen von Weiach, eine solche Anlage müsse her. Und die stand dann auch in Rekordzeit - gemessen an heute üblichen Bewilligungs-, Finanzierungs- und Planungszeiträumen. Zugegeben: es handelt sich um ein kleines Häuschen von den Abmessungen her in der Grösse einer Doppelgarage (oder nicht einmal), aber trotzdem: Bereits am 15. März erfolgte die Bauausschreibung in der Zeitung. Der Rest war in weniger als einem Jahr fixfertig installiert.


Übrigens ebenfalls heute vor 50 Jahren: «Der Schweiz. Schul- und Volkskino zeigt den lieblichen Tonfilm "Heidi und Peter".» (S. 11)

Quelle

  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1957 – S. 11 & 15 (Original in der Zentralbibliothek Zürich, Handschriftenabteilung, Signatur: G-Ch Weiach 1957)

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