Vor 50 Jahren war der Januar zwar durchzogen, aber in der Summe doch recht winterlich - so, wie man es eben erwartet. Von einem grossen Sturm à la Kyrill schreibt Walter Zollinger in seiner Jahreschronik 1957 nichts:
«Gleich in den ersten acht Tagen des neuen Jahres verschwand die Ende 1956 geschilderte „winterliche Landschaft“ wieder. Schon der dritte Januar brachte Tauwetter mit Temperaturen von z.T. über +5°C und in der Nacht vom 3./4. fiel etwas Regen, der die sowieso bescheidene „fernrige“ Schneekruste ganz wegfegte; ein föhniger SW-Wind half dabei mit. Die Temperaturen stiegen an den nachfolgenden Tagen, besonders an den Nachmittagen, sogar noch höher (+9°, +11°) und am 6.1. abends etwas nach 21 Uhr setzte für kurze Zeit „beinahe stürmischer Regenfall“ ein. – Schon der 7.1. aber begann wieder mit leichtem Reif und die Temperatur blieb nun in den nächsten drei Wochen meist unter 0°. Weil es dazu öfters neblig wurde, entstand an den Bäumen der umliegenden Wälder ein herrlicher Rauhreif. Am 10.1. begann es nachm. 16 Uhr heftig zu schneien, sodass abends 19 Uhr bereits eine ca. 8 cm tiefe Schneeschicht lag. Diese Schneefälle wiederholten sich in den nachfolgenden Tagen noch öfters; auch das Thermometer stand nun beständig unter 0°, am 18.1. abends -12°, am 19.1. morgens -13°C, sonst meist von -2 bis -8°. Das war also wieder einmal ein normaler, echt winterlicher Jänner, schneebedeckte Fluren und dennoch nicht übermässig kalt. Erst in den letzten Tagen des Monats, am 27.& 28., stieg die Temperatur wieder (+2°,+7°,+4°) und vom 29. bis 31. Januar hatten wir wohl noch kalte Morgen mit unter-Null-Graden, nachmittags aber immer darüber. Der Schnee musste daher ziemlich rasch „reisen“.
Zusammengefasst zeigte der Januar 9 Tage mit Hochnebel, 10 Tage mit nebligen Vormittagen & sonnigen Nachmittagen, 10 „helle“ Tage vom Morgen bis zum Abend, zweimal nachmittags Nebel. Schnee fiel 7 mal, Regen nur 3 mal.»
Eine derart akribische Statistik kann wirklich nur jemand führen, der tagein, tagaus am selben Ort und in derselben Gemeinde lebt und nicht geschäftlich bedingte grössere Abwesenheiten zum normalen Verlauf seines Berufslebens zählen muss.
Bereits im WeiachBlog erschienene Wetterartikel
- Weiacher Wetter im Jahre 1955 (28. Dezember 2005)
- Januarwetter 1956 (14. Januar 2006)
- Februarwetter 1956 (12. Februar 2006)
- Märzwetter 1956 (6. März 2006)
- Aprilwetter 1956 (13. April 2006)
- Maiwetter 1956 (9. Mai 2006)
- Juniwetter 1956 (12. Juni 2006)
- Juliwetter 1956 (13. Juli 2006)
- Augustwetter 1956 (22. August 2006)
- Septemberwetter 1956 (20. September 2006)
- Oktoberwetter 1956 (21. Oktober 2006)
- Novemberwetter 1956 (21. November 2006)
- Dezemberwetter 1956 (30. Dezember 2006)
Quelle
- Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1957 – S. 3 (Original in der Zentralbibliothek Zürich, Handschriftenabteilung, Signatur: G-Ch Weiach 1957)
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