Dienstag, 29. Dezember 2009

Von Gesamtausgaben und Chroniken

Überraschung in der Dezember-Ausgabe der Mitteilungen für die Gemeinde Weiach. Unter dem den Leserinnen und Lesern mittlerweile vertrauten Logo der Weiacher Geschichte(n) war zuunterst auf Seite 8 erstmals ein Beitrag zu lesen, dessen Redaktion nicht der übliche Verfasser besorgt hatte:

«An dieser Stelle standen seit 10 Jahren immer die Artikel von Ueli Brandenberger», schrieb Gemeindepräsident Gregor Trachsel. Und weiter:

«Er hat mit seinen Geschichten viel Licht in die Vergangenheit der Weiacher Gemeinde gebracht. Begeisterte durch die exakten Details, die manchmal sehr nahe bis zu unserer Gegenwart reichten und dadurch lebendig, nachvollziehbar den Bezug zum Heute herstellten. Ueli Brandenberger’s Geschichten bereichern, ergänzen und erweitern die Chronik von Walter Zollinger. Für eine „Gesamtausgabe“ wäre genügend Stoff vorhanden und vielleicht verbeisst sich einmal eine Weiacherin oder ein Weiacher in diese spannende Arbeit…» (MGW, 12/2009, S. 8)

Die Gesamtausgabe gibt es bereits

Damit spielt Trachsel auf eine zu erstellende Sammlung der bisher erschienenen Artikel an. Diese gibt es bereits! Allerdings bislang nur in elektronischer Form. Eine solche Gesamtausgabe kann also jederzeit produziert werden. Ausdrucken, binden, fertig.

Das einzige Hindernis dürfte darin bestehen, dass es nicht ganz so einfach ist, einen einzigen Band mit 533 Seiten (516 Seiten Artikel plus 17 Seiten Inhaltsverzeichnis), also mehr als 250 Blatt A4, binden zu lassen. Simple Klebebindung, wie sie mittlerweile in Copyshops weitherum angeboten wird, funktioniert da nicht mehr. Da muss schon richtige Buchbinderarbeit her. Alternativ dazu wäre eine Aufteilung auf mehrere Bände ins Auge zu fassen, wofür man dann allerdings das Inhaltsverzeichnis anpassen sollte (Teil 1, Teil 2, etc.).

Was mit «Chronik» gemeint ist

Eine zweite Bemerkung zum Begriff der «Chronik». Auf der Gemeindeverwaltung und im üblichen Sprachgebrauch der Weiacher versteht man darunter ein kleinformatiges blaues Büchlein: die auf dem Rücken mit diesem Begriff bezeichnete Monographie «Weiach 1271-1971. Aus der Vergangenheit des Dorfes Weiach» von Walter Zollinger (1. Aufl. 1972; 2. Aufl. 1984).

Wer auf der Gemeinde die «Chronik» bestellt, dem wird (solange Vorrat) die zweite Auflage geliefert. Das musste jüngst auch Christa Surenmann, Inhaberin der Weiacher Caffé-Bar Chamäleon, feststellen. Es könne doch nicht sein, dass man da ein fast 40 Jahre altes Büchlein bekomme, meinte sie mir gegenüber an Heiligabend.

Erstaunt hat mich nur, dass die 2. Auflage überhaupt noch lieferbar ist. Nicht aber, dass die (vom Gemeindeschreiber als «provisorisch» bezeichnete) 2003 gedruckte, dritte Auflage von Ulrich Brandenberger eben nicht als «Chronik» bezeichnet wird. Die neuste Ausgabe (= 4. Auflage) ist nur online erhältlich (PDF, 5.65 MB).

Verbale Blumen

Trachsel weiter: «Vorerst danke ich Ueli Brandenberger für seine mit viel Geduld und Zeit sauber recherchierten Geschichten die immer pünktlich unsere Redaktion erreichten, herzlich für seine ehrenvolle Arbeiten. Herzlichst, Gregor Trachsel, Gemeindepräsident»

Danke für die vielen Blumen, Herr Präsident. Ich reiche sie gern weiter. Dass der Begriff «pünktlich» überhaupt verwendet werden kann, ist nämlich auch der Kulanz der MGW-Redaktion zu verdanken. Einige Artikel wurden sozusagen «per ultimo» eingereicht. Auch die Redaktorinnen brauchten also Geduld. Merci!

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