In diesem Jahr wird die Weiacher Pfarrkirche im Büel 310 Jahre alt. Und sie ist nach wie vor einsame Spitze. Jedenfalls was die Gebäudehöhe in der Gemeinde anbelangt. Kein anderer Bau ragt höher in die Luft als die Spitze des Dachreiters.
Fast so wie in Salt Lake City. Dort durfte das Capitol auch nicht höher sein als der Haupttempel der Mormonen. Aber Spass beiseite: Hochhäuser sind in einem sich selbst als Bauerndorf deklarierenden Gemeinwesen halt schon keine Option. Und so wird die Kirche wohl noch lange keine Konkurrenz erhalten.
Wie hoch ist denn nun die Kirchturmkugel gelegen? Sicher, das könnte man mittels Trigonometrie herausfinden. Ein paar Strecken messen und fertig. So ganz einfach ist es dann aber doch nicht, wie man dem Online-Lexikon von Spektrum der Wissenschaften entnehmen kann. Von der genauen Messung des Winkels hängt einiges ab.
Da kommt einem das GIS des Kantons Zürich gerade recht. Denn da findet man Angaben aus zwei Modellen: dem DTM (digitales Terrainmodell) und dem DOM (digitales Oberflächenmodell). Ersteres bildet die gewachsene Oberfläche ohne Bebauung ab. Letzteres berücksichtigt auch die Häuser.
Genau 33.85m hoch ist der Weiacher Kirchturm, so mindestens muss man schliessen, wenn man DOM minus DTM rechnet. Also Digitales Oberflächenmodell minus Digitales Terrainmodell.
Kann das stimmen? Ja, durchaus, denn wenn man den Cursor auf dem Kirchenschiff und den umliegenden Gebäuden herumbewegt, dann zeigen die alle signifikant tiefere DOM-Werte. Auch die einschlägige Broschüre des Bundesamts für Landestopographie (von 2005!) stützt den Befund. Die seit einigen Jahren erfasste Punktdichte ist beeindruckend:
«Das Oberflächenmodell DOM bildet die beständig sichtbare Oberfläche ab und beinhaltet somit Wälder, Gebäude und weitere Kunstbauten. Die hohe Punktdichte und die Erfassungsgenauigkeit des Lasers (ca. 30 cm) erlauben einen bis anhin unerreichten Informationsreichtum und ermöglichen eine hochwertige 3D-Abbildung der Landschaft.»
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