Sonntag, 31. Januar 2016

Januarwetter 1966: extrem kaltes Intermezzo

Über die Weihnachtstage 1965 gab es in Weiach keine Spur von Schnee - und das Jahresende war insgesamt trüb und unfreundlich, wie Walter Zollinger in seiner Jahreschronik schreibt (vgl. WeiachBlog vom 31. Dezember 2015). Mit diesem Wetterregime ging es vorerst weiter:

«Januar: Die ersten paar Tage des neuen Jahres versprechen noch keine Besserung gegenüber dem Jahresschluss 1965, immer noch zeitweise "miserables" Regenwetter, z.T. mit stürmischen Winden. Erst ab dem 5.1. kommt es besser, kälter (-5° am Morgen), dafür aber einige sonnige Tage. Endlich, mit dem 11.1. zieht der richtige Winter ein: ca. 10 cm Schnee, sodass der Pfadschlitten fahren muss, anhaltende Kälte (-11°, -13°, -15°, -17°), sowie nochmalige Schneefälle & meist tagsüber Hochnebeldecke bis zum 22. Januar. Jetzt steigt die Temperatur auffallend auf 0°, +5° sogar und es setzt Regen ein. "Wohlbekomms -- bei diesen Schneemengen gibt's eine schöne Ordnung auf Strassen und Plätzen!" meldet mein Notizbuch. Die letzten Januartage bleiben unfreundlich oder sogar oftmals regnerisch & die Temperaturen beständig etwas über 0°C., sodass natürlich aller Schnee längst weggewischt worden ist.

Höchsttemperaturen morgens +7°, mittags +10°, abends +8°
Tiefsttemperaturen morgens -17°, mittags -10°, abends -19°

Die M.Z.A. meldet vom Januar (summarisch gesehen): "Im Witterungsablauf erkennen wir drei voneinander sehr verschiedene Abschnitte: einen etwas zu milden Beginn bis zum 8., gefolgt von einem sehr kalten Mittelteil bis etwa zum 20. und ein mildes Schlussdrittel. Die ersten drei Januartage brachten mildes Westwindwetter, wobei anlässlich eines Kaltfrontdurchganges am 1. sogar Gewitter auftraten; Sturmböen erreichten am 1. und 2. Spitzenwerte von 100 Stundenkilometern im Mittelland."
»

Mit der «M.Z.A.» ist die «Meteorologische Zentral-Anstalt» am Zürichberg gemeint, eine Bundesinstitution mit langer Geschichte.
Die heute kurz «MeteoSchweiz» genannte Organisation wurde 1881 als «Schweizerische Meteorologische Zentralanstalt» (MZA) in Zürich gegründet. 1979 erfolgte die Umbenennung zu «Schweizerische Meteorologische Anstalt» (SMA). Und 2000 eine weitere Neubenennung zum heutigen «Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie». Im Jahre 2014 ist dessen Hauptsitz vom Zürichberg ins Operation Center 1 am Flughafen Zürich umgezogen.

Abgesehen von der wirklich bissigen Kälte zwischen dem 11. und 22. Januar war dies - über das Ganze gesehen - ein für weiacherische Verhältnisse doch recht üblicher Januar.

Quelle
  • Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1966 – S. 2. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1966].
[Veröffentlicht am 13. April 2016]

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