Freitag, 27. August 2021

Der gestohlene Kupferbrennhafen

Wer Schnaps brennen will, der braucht einen Brennhafen. Sei es nun Obst oder Kartoffeln: die Brennerei bringt eine gewisse Feuergefahr mit sich. Und deshalb wurden diese Einrichtungen in (am besten separat stehenden) Waschhäusern platziert. Wenn es dort brannte, konnte man einfacher löschen und das Risiko eines Dorfbrandes war kleiner.

Solche Kessel hatten nicht nur einen Gebrauchs-, sondern aufgrund des Kupfers auch einen ordentlichen Materialwert. Und so wurden sie auch ab und an gestohlen, wie das dem Weiacher Hans Jakob Duttweiler Ende Februar 1840 passierte:

«Bekanntmachung. Da in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar d. J. dem Hs. Jakob Dutweiler zu Weiach in seinem am Hause stehenden Waschhause durch Einbruch ein bereits neuer Kupferbrennhafen sammt Hut mit zwei Rohr[e]n und mit einer kupfernen Klammer an den Rohren, und von diesen mit einem Bögli an den Hut versehen, und beide an 39 Pfund alt Schaffhausergewicht schwer, gestohlen worden sind, so werden die Herren Kupferarbeiter oder sonst Jemand, dem diese obbeschriebenen Gegenstände zum Kauf angeboten würden, höflichst gebeten, dem Unterzeichneten hiervon unverzüglich Anzeige zu machen, für welche von demselben eine Belohnung von 40 Franken, sofern mit der Anzeige die Entdeckung des Thäters verbunden ist, zugesichert wird. Weiach, den 28. Februar 1840.  Baumgartner, Gemeindammann.»

Wie man sieht, hat Duttweiler nicht lange gefackelt und sofort die Fahndung eingeleitet. Das auf die Ergreifung des Täters ausgesetzte Kopfgeld von 40 alten Franken war jedenfalls eine bedeutende Summe. Nach swistoval.ch wären das nach Werten von 2009 rund 700 Franken (umgerechnet mit dem Konsumentenpreisindex KPI), bzw. 4600 Franken (umgerechnet mit dem Historischen Lohnindex HLI).

Ob mit dem Schaffhausergewicht das leichte Pfund (4 Vierling zu 8 Lot = 459.972 g) oder das schwere (4 Vierling zu 10 Lot = 574.965 g) gemeint war, ist nicht bekannt.

Quellen

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