Heute war wieder einmal einer dieser Abstimmungssonntage, an denen Weiach nicht wirklich aufgefallen ist. In der Kantonsrangliste der Wahlkreise steht die Gemeinde zumindest nicht auf dem obersten Treppchen. Bei der kantonalen Vorlage aber immerhin auf dem Podest. Dieser Umstand hat auch für die Kommunalpolitik Gewicht.
Gesamtzahl hat Plafonds erreicht
Von insgesamt 1247 Stimmberechtigten (auf fast exakt demselben Wert wie schon letztes Jahr bei der immer noch vor Bundesgericht hängigen Infrastruktur-Abstimmung) haben sich gerade einmal 468 (37.53 %) dazu aufgerafft, ihre Stimmunterlagen bei der Gemeinde einzureichen. Damit ist Weiach zwar nicht das kantonale Schlusslicht, liegt aber auch deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von rund 45 % Beteiligung.
Der Stadt-Land-Graben bei der Biodiversitätsinitiative (Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich) |
Parteiparolen sind Nebensache
Die sog. Biodiversitätsinitiative wurde bei uns mit 362 Nein zu 105 Ja (77.52 % Nein-Stimmen) bachab geschickt. Im Njet-Gürtel zwischen tiefstem und höchstem Punkt des Kantons (Schnebelhorn, Gemeinde Fischenthal) belegt Weiach allerdings nur Platz 9 in der Nein-Anteil-Rangliste. – Eine Ohrfeige für die Linken und Grünen.
Auch die Reform der beruflichen Vorsorge fand bei den sich beteiligenden Weycherinnen und Weychern keine Gnade: 340 Nein zu 118 Ja ergibt immer noch einen Nein-Anteil von fast drei Vierteln. Und in der Wahlkreis-Rangliste Platz 4 beim Neinstimmen-Anteil. Bemerkenswert, wie hier das von den Grünen und Sozialdemokraten favorisierte Nein gegen die vereinigte bürgerliche Phalanx der Ja-Parolen so deutlich obsiegt hat. Denn immerhin ist Weiach nach wie vor eine SVP-Hochburg. – Eine Ohrfeige für die Bürgerlichen.
Überdeutliche Asylkritik
Bei der kantonalen Vorlage, einer Änderung des Bildungsgesetzes, wo es um Stipendien für vorläufig aufgenommene Ausländerinnen und Ausländer ging, folgten die 463 Stimmberechtigten deutlich der SVP-Parole: 369 Nein zu 94 Ja. Diese 79.70 % Nein ergeben Platz 3 auf der Nein-Rangliste der Wahlkreise.
Heisst: rund 30 Prozent aller Stimmberechtigten (also inklusive die Stimmabstinenten!) sind zumindest asylkritisch, wenn nicht gar -feindlich eingestellt. Im Hinblick auf die immer noch obschwebende Frage, wo und wie die unserer Gemeinde zugeteilten Asylanten untergebracht werden sollen, ist das ein Widerstandspotential, das der Gemeinderat auf der Rechnung haben muss.
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