Sonntag, 15. September 2024

Der Anschlagkasten vor dem VOLG, est. 1959

Wissen Sie, wann und von wem die Vitrinen linkerhand des Eingangs zum VOLG-Laden an der Stadlerstrasse 4 finanziert wurden? Anhand des Artikeltitels kann man in etwa erahnen, wer das gewesen sein könnte.

Wann, das sagt der Titel ohne Umschweife. Walter Zollinger hat in seiner Jahreschronik 1959 die folgende Fotografie eingeklebt:


Wenn man sechseinhalb Jahrzehnte später vor dem VOLG steht, dann erkennt man diese Vitrinen fast unverändert wieder. Lediglich etwas verkleinert kommen sie in der Nähe des Ablaufrohrs daher. Und rechts desselben gibt es heute eine weitere kleine Vitrine.

Gesamtrenovation des Milchlokals

Wie man der Bildlegende entnehmen kann, war der Anschlagkasten Teil eines Umbaus der Milchhütte. Die Motivation erläutert Zollinger auf derselben Seite des Typoskripts im Lauftext:

«Die Milchgenossenschaft Weiach war gezwungen, ihr Milchlokal zu vergrössern, da sich, vor allem abends zur Hüttenzeit zwischen 18.30 und 19.30 Uhr[,] die Milchlieferanten und die Milchkonsumenten nicht in die Haare, wohl aber in den Weg gerieten. Ende April bis Mitte Juli musste daher das Gemeindeschlachthaus als Provisorium herhalten. Ab 16.7. aber präsentierte sich dann das umgebaute u. vergrösserte, zugleich mit modernen Einrichtungen versehene "neue" Milchlokal wieder aufs Beste. Zudem wurde ein anderer "Fahrplan" eingeführt:

Milchkunden von 18.30 bis 19.00 Uhr

Milchlieferanten von 19.00 bis 19.30 Uhr, 

sodass nun für alle genug Platz vorhanden ist.» (G-Ch Weiach 1959, S. 12) 

Beleuchtete Informationsplattform für Behörden und Vereine

Die Milchgenossenschaft hat 2009 ihren Zweck geändert und nennt sich heute Bauerngenossenschaft Weiach. Und das Gemeindeschlachthaus musste 1974 dem Ausbau der Sternenkreuzung weichen. 

Die Gemeinde, genauer: das «politische Gemeindegut», war es auch, das den Kasten finanziert hat:

«Am Milcheinnahmegebäude wurden neue, nachts beleuchtete Anschlagkasten für Behörden und Vereine errichtet; Kosten Fr. 3030.»  (G-Ch Weiach 1959, S. 8) 

Umgerechnet nach dem Landesindex der Konsumentenpreise wären das heute ca. 13'500 Franken (vgl. LIK-Rechner).

Der Anschlagkasten diente zusammen mit dem Weibel-Amt der Information der Öffentlichkeit. War also ein Vorläufer der «Mitteilungen für die Gemeinde Weiach» bzw. der heutigen Website www.weiach.ch.

Quelle

  • Zollinger, W.: Jahreschroniken Weiach 1952-1967. Originale: Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Hier: Chronik des Jahres 1959. Signatur: G-Ch Weiach 1959 – S. 8 & 12.

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