Ein völlig unabhängiges System als Backup
Was früher, d.h. bis zur Inbetriebnahme der Druckwasserversorgung im Jahre 1877 die einzige Wasserquelle für Mensch und Tier war, ist heute nicht nur ein schöner Brauch. Nein, was Sie da sehen, ist unsere Notwasserversorgung.
Kennen Sie diese Brunnen im alten Ortskern und wissen Sie welche fehlen?
Abgebildet sind:
- Reihe 1: Brunnen am Müliweg von 1790, Brunnen an der Büelstrasse von 1794
- Reihe 2: Brunnen Obere Chälen zwischen Chälenstr. 22 und 24 (ohne Jahrzahl), Brunnen im Bühl unterhalb Trafohaus (ohne Jahrzahl)
- Reihe 3: Brunnen an der Stockistrasse (ohne Jahrzahl), Brunnen beim Sternen von 1838
- Reihe 4: Brunnen Mittleres Oberdorf bei Einmündung Alte Post-Strasse von 1851, Brunnen an der Luppenstrasse.
Brunnen vor dem Haus des verstorbenen Gemeindepräsidenten Ernst Baumgartner-Brennwald von 1952, Brunnen Untere Chälen bei Werthmüller von 1904 (vgl. WeiachBlog Nr. 255), sowie Brunnen am Platz der Schreinerei Schmid (Winkelstr. 3).
Im Kanton Zürich gibt es noch viel zu tun
Ein Trinkwasser-Notversorgungs-Konzept, das diesen Namen verdient, haben noch längst nicht alle Gemeinden des Kantons Zürich: Es fehlten noch 110 von 170 Gemeinde-Konzepte. Ausserdem seien sie noch unvollständig und nur teilweise umgesetzt.
Das war vor einem Jahr - nachzulesen unter dem Punkt «N3_2 – Trinkwasser-Notversorgungskonzepte in den Gemeinden» im Anhang zum Bericht «Risikomanagement Bevölkerungsschutz Kanton Zürich. Gefährdungsanalyse, Potenzialanalyse und Umsetzung» vom Juli 2015.
Der Bericht wurde von der Beratungsfirma Ernst Basler + Partner im Auftrag der Amtschefs Bevölkerungsschutz und des Gemeindepräsidentenverbands des Kantons Zürich erstellt. Er analysiert für alle relevanten Gefährdungen, welche Massnahmen schon ergriffen wurden und wie weit sie umgesetzt sind.
Relevante Gefährdungen und ihre Risiken
«Analysiert wurden Gefährdungen, bei deren Eintreten sehr grosse Schäden zu erwarten sind und eine „ausserordentliche Lage“ gemäss §2 und §10 des kantonalen Bevölkerungsschutzgesetzes (BSG) eintritt. Für den Kanton Zürich gelten derzeit folgende Gefährdungen als relevant:
Naturbedingte Gefährdungen
- N1 Sturm
- N2 Hochwasser
- N3 Erdbeben
Technisch bedingte Gefährdungen
- T1 Absturz Grossraumflugzeug
- T2 Störfall konventionelle Anlage
- T3 Gefahrgutunfall Schiene
- T4 Ausfall Stromversorgung
- T5 KKW-Unfall Inland
Gesellschaftlich bedingte Gefährdungen
- G1 Pandemie
- G2 Tierseuche
- G3 Konventioneller Anschlag»
Wo steht Weiach?
Abgesehen von den Brunnen scheint das Weiacher Konzept noch keine weiteren Massnahmen zu umfassen. Gerade für die Neubauquartiere, die in den letzten 50 Jahren dazugebaut wurden, reicht das aber wohl nicht aus. Wie hiess es doch schon vor über 125 Jahren: «Mangel an genügendem Brunnenwasser verspürt».
Weiterführende Artikel
- «Mangel an genügendem Brunnenwasser verspürt». 125 Jahre Haus- und Löschwasserversorgung Weiach (1877–2002) Teil 3. Weiacher Geschichte(n) 32. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, Juli 2002 – S. 9-15.
- Erfrischende Brunnen (II), WeiachBlog Nr. 254, 22. Juli 2006.
- Erfrischende Brunnen (III), WeiachBlog Nr. 255, 23. Juli 2006.
- Erfrischende Brunnen (IV), WeiachBlog Nr. 256, 24. Juli 2006.
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