Die Charakterisierung bezog sich darauf, dass kaum je lange Hochdruckperioden zu verzeichnen waren - und viel Regen fiel. Im August ging es gleich in diesem Stil weiter, was man daran sieht, dass die Wetteraufzeichnungen mit dem Pegelstand eingeleitet werden:
« August. Wasserstand des Rheins bei Rheinfelden am 1.8.:
Langjähriges Mittel 1462 m3/s
Tatsächliche Wasserführung 1677 m3/s
Sechszehn Mal fiel wiederum während eines Teils der Nacht oder des Tages Regen, namentlich im ersten Monatsdrittel. Unterm 9.8. steht in meinem Notizheft: "Endlich wieder einmal ein richtiger Sommertag! Es wäre bitter nötig für die Landwirtschaft. Die Frucht beginnt auszuwachsen, wo sie noch auf dem Felde steht." Unsere Weiacher Bauern sind zwar grossteils, dank der Maschinen und weil sie die günstigen Tage zwischen dem 25. und 31. Juli rege ausnützten, ziemlich nach mit den Erntearbeiten. Aber am 28.8. z.B. haben wir wieder etwas geheizt; denn die Temperaturen waren gar nicht sommerlich; 13, 14, 15, 16° sind doch gar wenig für den August, nicht? - Vereinzelt allerdings gab's auch einige Tage mit 28 & 29° am Mittag.
Höchsttemperaturen morgens 18°, mittags 28°, abends 20°
Tiefsttemperaturen morgens 5°, mittags 13°, abends 10°.
Der 14.8. soll besonders erwähnt werden als der vom Morgen an wärmste Tag dieses Monats, aber auch als einziger:
morgens 24°, mittags 29°, abends 23°.
Dieser "Sommermonat" hat demnach bestimmt nicht viel Gutes ausgerichtet. Die Altvordern prägten hiefür den treffenden Spruch:
"Je dichter der Regen an Hundstagen,
umso dünner die Frucht auf den Erntewagen!"»
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als wäre auch das Jahr 2016 aus landwirtschaftlicher Sicht ein wenig erfreuliches - wie sein «Cousin» vor 50 Jahren. Meteoschweiz sieht das im Klimabulletin zum August 2016 etwas anders: eine sonnige und heisse Monatsmitte und ein ebensolches Monatsende werden attestiert. Das stimmt auch. Allerdings ist es schon nicht so üblich, das letzte Emd erst gegen Ende August einbringen zu können.
Quelle
- Zollinger, W.: Gemeinde Weiach. Chronik des Jahres 1966 – S. 6. [Original in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Signatur: G-Ch Weiach 1966].
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