Sonntag, 24. Mai 2020

Festfreudige Weiacher Feuerwehrleute an Pfingstmontag

«Im Mai, im Mai, da mache-n-alli, was sie wei!» sang Emil Steinberger in seinem Sketch Buureregle. Denn schliesslich hatte ja der April mit einem gemacht, was ER wollte. Da durfte man sich dann im Wonnemonat des Lebens freuen.

So dachten wohl auch die Weiacher Feuerwehrpflichtigen. Sie feierten ein Fest, wenn es einen Anlass dazu gab. Wie beispielsweise die Feuerspritzenprobe am 16. Mai 1842. Woran sich zumindest ein der Freitagszeitung bekannter Zuträger ziemlich gestört hat:

«Hätte die Gemeinde Weyach zum Proben ihrer Feuerspritze keinen schicklichern Tag wählen können, als den Pfingstmontag, zumal es bei und nach der Probe so laut hergegangen sein soll, daß darüber, wie man hört, Klage erhoben wurde?»  (Züricher Freitagszeitung, Nummer 21, 27. Mai 1842)

Risiken und Nebenwirkungen der Nutzung eines arbeitsfreien Tages für einen ohnehin anstehenden Feuerspritzentest. Ob es sich dabei um eine neue Spritze gehandelt hat, sie repariert worden war oder es einfach um eine Feuerwehrübung ging, das ist WeiachBlog zurzeit nicht bekannt.

Bekannt ist hingegen, dass die Spritze anderthalb Jahrzehnte später ersetzt werden musste, wie man der blauen Chronik von Walter Zollinger entnehmen kann:

«Ins Jahr 1858 fällt sodann die Anschaffung einer neuen Feuerspritze. Ihr «Verfertiger war Kanthonsrath Gross in Otelfingen» und der Preis derselben betrug 3700 Franken, Trinkgeld und Schläuche inbegriffen.» (Aus der Vergangenheit des Dorfes Weiach, 1. Aufl., 1972 – S. 63)

Das war übrigens nicht gerade wenig Geld. Rechnet man dies mit dem Historischen Lohnindex (HLI) von Swistoval (Swiss Historical Monetary Value Converter der Universität Bern) auf Durchschnittslöhne von 2009 um, dann ergibt sich ein Wert von 345'000 Franken.

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