Das Ziel war klar: die Imprägnierung der Gedanken und Gefühle der jüngeren Generation mit «westlichen Werten». Sozusagen eine regelmässige Injektion von Erbgut aus dem Baukasten des globalistischen Denkens amerikanischer Prägung.
Mit welchen Inhalten hat man das versucht? Wenn Sie 20 Minuten (oder andere Pendlerzeitungen) kennen, dann wissen Sie, wie das geht. Mit dem, was junge Menschen halt so interessiert. Eine Mischung aus aktuellen News, gepaart mit vielen Rolemodel-Beiträgen, mehrheitlich über Hollywood-Grössen, international bekannte Musiker, etc. Dazwischengestreut Appelle für Umweltschutzbewusstsein und Bürgersinn. Vordergründig unaufdringlich. Aber unmissverständlich. Und doch mit einer verborgenen Absicht.
Kulturelle Normen umbiegen
Ich erinnere mich da einer Plakatkampagne mit der Botschaft «Mos rri në terr. Ndricoie qytetin tënd. Paguje rrymen». Passend dazu das Bild: eine im Halbdunkeln liegende, schemenhaft erkennbare Häuserlandschaft, denn übersetzt heisst das in etwa: «Bleibe nicht im Dunkeln. Erleuchte deine Stadt. Bezahl den Strom!». Bei den immer wieder auftretenden Stromausfällen eine Aufforderung, die doch einiges an Leidensfähigkeit, vor allem aber auch den Glauben an den guten Willen der staatlichen Stromgesellschaft KEK erforderte. Die kämpft wohl noch heute mit der sehr schwankenden Qualität der heimischen Braunkohle.
Aus einem schweizerischen Blickwinkel mag man darüber herzlich lachen. Natürlich muss man den Strom zahlen, was denn sonst? Wer nicht zahlt, dem kann der Strom abgestellt werden. In einem sozialistisch verfassten Land hingegen ist schlechte Zahlungswilligkeit noch lange kein Grund, jemandem den Strom abzustellen. Strom ist quasi ein Menschenrecht. Alle partizipieren an der schlechten Versorgungssicherheit, die durch die fehlenden Mittel verschärft wird. Wer damit ein Problem hat, der schafft sich halt ein Aggregat an. Weshalb es dann im Kosovo bei den reihum erfolgenden Abschaltungen im Siedlungsgebiet auch da und dort vernehmlich knatterte.
Die Plakatkampagne war dazu gedacht, die kulturspezifische soziale Norm so umzubauen, dass die KEK nicht als Sozialschädling dastehen würde, wenn sie auf der Bezahlung ihrer Rechnung beharrt. Das geht aber nur, wenn eine genügend grosse Prozentzahl eben zahlt und es richtig findet, dass gegen Nichtzahler harte Massnahmen ergriffen werden.
Win the hearts and minds
Zurück zum eingangs erwähnten Jugendmagazin. Konzipiert wurde «Dritarja» von Spezialisten der Operativen Information der deutschen Bundeswehr, textlich und bildlich umgesetzt durch westlich vorgebildete Einheimische.
Ob die heutige Staatspräsidentin der Republik Kosovo, Vjosa Osmani (39), die «Dritarja» gekannt hat? Nicht sehr wahrscheinlich, da sie aus Mitrovica, d.h. dem Norden stammt und die Bundeswehr im Süden um Prizren herum tätig war. Da man aber davon ausgehen darf, dass es auch in anderen Sektoren der seit Mitte Juni 1999 von der NATO-geführten KFOR besetzten jugoslawischen Provinz Kosovo solche Blätter gegeben haben dürfte, ist sie ein gutes Beispiel für die Art von Nachwuchskräften, die man exakt mit diesen Produkten auf die gewünschte Linie bringen wollte (man vergleiche den oben auf ihrem Namen verlinkten Wikipedia-Artikel).
Von anderen Akteuren mit globalem Hegemonialanspruch wurde der Kulturkampf in anderer Art und Weise geführt. Nämlich mit dem Bau von neuen Moscheen mit weithin sichtbaren Minaretten. Diese Bauten wurden von wohlhabenden Staaten aus der Golfregion finanziert, oft komplett ausgestattet mit Imam und einem Gemeindezentrum und kontrastierten in sehr auffälliger Weise mit der über weite Strecken noch völlig maroden oder gar nicht vorhandenen öffentlichen Infrastruktur. Das Ziel hier: konservativ (meist wahhabitisch geprägte) islamische Kultur verankern.
Was dabei schiefgehen kann
Selbst wenn (oder gerade weil?) man von westlicher Seite nach allen Regeln der subtilen Manipulation vorgeht, wie sie von Edward Bernays dargelegt wurden: Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und stagnierenden Wirtschaftsentwicklung kann man sich fragen, welche Propagandabotschaften eine nachhaltigere Wirkung haben, zumal in ländlichen Gebieten, von wo die jungen Leute mangels Perspektiven fast geschlossen wegziehen (müssen).
Locals (wie die KFOR-Soldaten die Einheimischen nannten) können mit den gewählten Mitteln auch über einen Zeitraum von 20 Jahren kontinuierlicher Betreuung nicht in ausreichender Zahl so umgepolt
werden, dass die Entwicklung quasi unumkehrbar wird. Die Verhältnisse in Afghanistan sind zwar in etlichen Punkten andere. Dieses Beispiel illustriert aber anschaulich, was schiefgehen kann, wenn die Überzeugungskraft nicht in den Herzen und Köpfen massgeblicher Teile der einheimischen Bevölkerung ankommt. Da hilft auch der Bau von Mädchenschulen wenig.
Nur im Ausland anzuwenden?
Vor 20 Jahren hat man uns erklärt, der Werkzeugkasten der (bei genauem Hinsehen als manipulativ erkennbaren) Methoden der Propaganda dürfe nicht auf die eigene Bevölkerung angewendet werden (also die zu Hause in Deutschland). Was unmittelbar einleuchtet, denn es handelt sich eindeutig um Instrumente einer Kriegsführung (auch wenn sie offiziell nicht so daherkommen).
Nach zwanzig Jahren des im Gefolge von 9/11 ausgerufenen War on terror und anderthalb Jahren eines kaum verhüllten weltweiten Gesundheitstotalitarismus muss man nun konstatieren, dass einem die in Mitteleuropa eingesetzten Methoden und Anwendungsbereiche, ja teilweise auch die sprachlichen Mittel, in ihrer Gesamtheit verdächtig bekannt vorkommen.
Individuelle Entscheidungsfreiheit unter Beschuss
Die Narrative sind heute auch an der Heimatfront (wieder) propagandistisch aufgeladen. Sie auch nur vorsichtig auf Inkonsistenzen abklopfen zu wollen, wird mittlerweile bereits als fast landesverräterisches Treiben eingestuft.
Selbst wenn man den französischen Präsidenten nicht hätte sagen hören, man sei im Krieg (diesmal zur Abwechslung nicht gegen Islamisten, sondern gegen ein Virus): Das über alle Kanäle seit Monaten in zunehmender Intensität verbreitete psychologische Trommelfeuer, es gebe nur noch EINEN Weg aus der (selbstgemachten) Krise – aktuelle Botschaft: «Sei ein guter Bürger. Unterstütze das Gesundheitswesen. Lass Dich impfen!!!» – wirkt sich immer stärker in Richtung einer handfesten Nötigung aus.
Um das Strombeispiel aus dem Kosovo aufzunehmen: in den letzten 18 Monaten wurde die Propagandamaschinerie sukzessive auf ein Thema hin optimiert: Dass Impfen de facto eine Bürgerpflicht sei (wie sich das Departement Parmelin ausdrückte). Es braucht eine genügend grosse Prozentzahl an Geimpften. Nur dann ist ein Konsens hinzubringen, dass man eine Person als Sozialschädling einstufen kann, wenn sie sich weigert, sich die von anderen tolerierten Injektion(en) geben zu lassen. Dann und nur dann wird es auch akzeptabel Massnahmen zu ergreifen. Im Kosovo Strom abschalten und in der Schweiz massive Benachteiligung für «Nichtgeimpfte».
Etliche Zeitgenossen in der seit Jahrzehnten wenig kriegserprobten Schweiz erkennen diese Methoden vielleicht nicht als das, was sie eben letztlich sind: ein Anschlag auf die Freiheit, seine Gesellschaft so zu organisieren, wie man sich das in freier Auseinandersetzung vereinbart hat. Oder sie haben ganz einfach Angst. Vor dem Virus, oder vor den Behörden. Deshalb wirkt das Massnahmenpaket wohl auch so schnell:
Da gibt es Spitex-Mitarbeiterinnen, die ihrem eigenen betagten Vater als Privatperson aufgrund seiner mehrfach kontraindizierenden Vorerkrankungen vom Impfen dringend abraten würden. Und gleichzeitig betonen, als Fachkraft müssten sie darauf bestehen, dass er sich impfen lassen gehe. So gross ist die Angst vor dem langen Arm der Gesundheitsdirektionen mittlerweile. Die haben in den letzten Monaten bekanntlich eine andere Propagandakeule eingesetzt. Das Prinzip: Lass darüber berichten, wie EIN Arzt bestraft wird. Und erziehe damit tausend andere.
Da gibt es auch Arbeitgeber, die ihren Angestellten angesichts der am letzten Mittwoch ausgerufenen Zertifikatspflicht dazu nötigen, sich jetzt entweder impfen zu lassen oder wieder auf dem RAV zu landen. Bei einem über 50-jährigen Arbeitnehmer wirkt eine solche Drohung. Indirektes Nudging funktioniert. Und alles völlig «freiwillig». Vor einem Arbeitsgericht würde dieser Arbeitgeber wohl alt aussehen. Aber an dieses wird sich der Betroffene nicht wenden.
Fatal an der ganzen Entwicklung ist, dass das Vertrauen in medizinisches Personal massiv erodiert, weil man nicht mehr davon ausgehen kann, dass es einem die für die individuelle Situation beste Therapie angedeihen lässt, sondern aus schierer Angst fremden Anweisungen folgt.
Und noch schlimmer: dass sich bisher ganz friedliche Menschen für einen zunehmend brutaler werdenden molekularen Bürgerkrieg instrumentalisieren lassen. Hochobrigkeitlich sozusagen abgesegnet. Für eine neue kollektive Freiheit, die keine mehr ist. Man muss sich diese Angelegenheit nämlich nur einmal bis zum Ende durchdenken. Wollen wir dieses vergiftete Erbe von 9/11 wirklich antreten?
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