Eine Agentur unserer Staatsbank, der Zürcher Kantonalbank? Ja, das hat es vor Jahren in unserem Dorf tatsächlich einmal gegeben. Die war – soweit der Verfasser dieser Zeilen das richtig im Kopf hat – in den Räumlichkeiten des Flachdachanbaus beim VOLG (1976 erstellt) untergebracht und zügelte danach ins Depot der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Weiach an der Kaiserstuhlerstrasse 44.
Kein Polizeiposten mehr
Eine Bank an einer Durchgangsstrasse. Ein Objekt ohne grosse Nachbarschaft. Vor allem kein Polizeiposten mehr in unmittelbarer Nähe (noch bis Ende 1985 war die Kantonspolizei an der Kaiserstuhlerstrasse 40 untergebracht).
Ideal, dachte sich da ein Gangster und schritt am 18. März 1998, d.h. vor einem Vierteljahrhundert, zur Tat, wie die NZZ gestützt auf eine Polizeimeldung berichtete:
Ein bewaffneter Mann hat am Mittwoch vormittag die Landwirtschaftliche Genossenschaft (Landi) in Weiach überfallen. Er erbeutete dabei rund 30 000 Franken Bargeld. Verletzt wurde niemand. Der Überfall ereignete sich kurz nach 11 Uhr 30. Der Unbekannte betrat die Landi an der Kaiserstuhlerstrasse in Weiach, in deren Räumlichkeiten ein Laden mit einer kleinen Bankzweigstelle untergebracht ist. Der Mann bedrohte den Geschäftsführer des Ladens mit einer Faustfeuerwaffe und forderte ihn auf, den Tresor zu öffnen. Der Überfallene musste das Geld in eine rotweisse Plastictragtasche packen. Nach dem Raub bestieg der Täter einen Wagen, der bei der Laderampe bereitstand. Im Auto flüchtete er auf der Kaiserstuhlerstrasse in Richtung Dorfzentrum. Die polizeiliche Fahndung blieb bis am Mittwoch abend ergebnislos.
Der Täter ist etwa 35 bis 40 Jahre alt, 180 Zentimeter gross und hat kurzgeschnittene dunkle Haare. Er war mit einer dunklen Jeansjacke, einer blauen Hose und einer schwarzen Schirmmütze bekleidet. Er trug eine Sonnenbrille und schwarze Handschuhe und sprach Schweizerdeutsch. Der Personenwagen war schwarz. Es könnte ein Toyota sein. Personen, die in diesem Zusammenhang Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit der Kantonspolizei Zürich, Telefon (01) 247 22 11, in Verbindung zu setzen.
Damals hatten die Zürcher ihre exklusive Telefonvorwahl 01 noch. Das Gebiet zwischen Bedmen und der Kantonsgrenze war vergleichsweise menschenleer. Kein Vergleich mit der heutigen Dichte. Die Landi selber war noch ein Bau, der die Bezeichnung Depot zu Recht getragen hat. Eine richtige Handlung mit Gegenständen für den landwirtschaftlichen Bedarf. Und einen Schalter der ZKB gab es in den verwinkelten Räumen auch.
Parallelen zu Überfällen im Kanton Bern
Einen Tag nach der NZZ berichtete auch noch der Walliser Bote über den Fall. Und setzte ihn in Zusammenhang mit Vorfällen im Bernbiet:
Quellen
- Überfall in Landi Weiach. 30 000 Franken Beute. In: Neue Zürcher Zeitung, Nummer 65, 19. März 1998 – S. 56.
- Walliser Bote, 20. März 1998, S. 3
- Drenkelforth, R.: Polizei wartete in der Bank auf die Räuber. In: Thuner Tagblatt, Band 122, Nummer 278, 28. November 1998 – S. 5.
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