Montag, 4. September 2023

Damals, 1984: Weiacher Steuerfuss in den Top 3

Stand heute (d.h. im Steuerjahr 2023) liegt Weiach mit seinem Gemeindesteuerfuss von 90 % (gerechnet ohne Kirchensteuern) auf Platz 22 der Kantonsrangliste, ex aequo mit Nürensdorf und Horgen (nach Daten des Statistischen Amts des Kantons Zürich).

Verglichen mit der roten Laterne (130 % auf Rang 160), der Gemeinde Maschwanden im Säuliamt, steht Weiach immer noch ziemlich gut da. Jedenfalls jetzt noch. 

Darüber, wie sich das in Zukunft entwickeln soll, bestehen ja bekanntlich höchst unterschiedliche Auffassungen, von alarmistischen, die Weiach als Steuerhölle auf dem Niveau von Bachs, Eglisau oder gar Maschwanden sehen, bis überoptimistischen, die schon wissen wollen, dass sich die Gemeinde vor den Millionen (aus Tiefenlager-Geldern, oder was auch immer) nicht mehr werde retten können.

Steuersenkungen auf breiter Front

Für die katholischen Neuen Zürcher Nachrichten war im Frühjahr 1984 die Rangliste jedenfalls nicht das Topthema. Wohl aber die Senkung, die der Mehrheit der Steuerzahlenden zuteil geworden ist:

«(sda) In 84 oder rund der Hälfte der Zürcher Gemeinden mit insgesamt zwei Dritteln der Wohnbevölkerung des Kantons Zürich ist der Steuerfuss (ohne Kirchensteuer) für 1984 gegenüber dem Vorjahr gesenkt worden. Wie das Statistische Amt des Kantons Zürich am Montag meldete, gehören dazu auch die Stadt Zürich mit einem Einwohneranteil von 32 Prozent sowie Winterthur mit rund 8 Prozent.

In 76 dieser Gemeinden wurde der Steuerfuss um weniger als 5 Prozent der einfachen Staatssteuer gesenkt; in acht Gemeinden zwischen 5 und 23 Prozent. Von höheren Steuerfüssen sind rund 3 Prozent der Kantonsbevölkerung in neun Gemeinden betroffen. In den übrigen 78 Gemeinden wurde der Steuerfuss nicht verändert. Das mit der Anzahl Steuerpflichtiger gewogene Mittel der Steuerfüsse aller Gemeinden ergibt 1984 - immer ohne Berücksichtigung der Kirchensteuer - mit 121,7 Prozent der einfachen Staatssteuer einen um 1,2 Steuerprozent niedrigeren Wert als im Vorjahr. Die Stadt Zürich weist 1984 mit 131 Prozent den höchsten Steuerfuss auf. Die Steuerfüsse der übrigen 170 Gemeinden reichen von 84 bis 127 Prozent. 1979 betrugen noch in 130 Gemeinden mit drei Viertel der kantonalen Wohnbevölkerung die Steuerfüsse 131 bis 155 Steuerprozent. Den tiefsten Steuerfuss findet man neu in Uitikon mit 84 Steuerprozenten, gefolgt von Küsnacht und Weiach mit 85.»

In der Retrospektive war es also so, dass Weiach Mitte der 1980 auf den Radarschirmen der Städter aufgetaucht ist. Als Kiesgüterwagen-Herkunftsort und Steueroase, die im Gegensatz zum sonst für wohlhabende Gemeinden üblichen Muster der Stadt- und Zürichsee-Nähe weiter vom Schuss liegt. Um nicht zu sagen: ein Kaff am A.d.W. darstellt.

Quelle

  • In Uitikon tiefster Steuerfuss. Steuerfuss wurde in 84 Gemeinden gesenkt. In: Neue Zürcher Nachrichten, Nummer 57, 8. März 1984 – S. 3
[Veröffentlicht am 5.9.2023 um 00:10 MESZ]

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