Alle Verbände der Grenztruppen erhielten Wehrmänner mit Wohnsitz im Einsatzraum zugeteilt, die im Ernstfall sofort einsatzbereit sein mussten. Die Grenzbrigade 6 hatte den Auftrag, ihren Grenzabschnitt «bis zur letzten Patrone» zu halten, die Grenze gegen einen Vorstoss aus dem süddeutschen Raum an der Rheinlinie zu schützen und die Nord-Süd-Achsen zu sperren.
Man setzte dabei nicht nur auf die Ortskenntnisse dieser Armeeangehörigen, sondern auch auf ihren Kampfgeist. Es ging da schliesslich um ihre ureigensten Interessen, die eigene Familie, Haus und Hof.
Kanton Zürich musste 1 Bataillon stellen - mit Aargauer Beteiligung
Die «Verordnung über die Organisation der Grenztruppen», ein «Bundesratsbeschluß» (man beachte das scharfe ß) vom 26. September 1939 regelte die Aufgaben und Zusammensetzung dieser Einheiten und bestimmte u.a. auch welche Kantone wieviele Einheiten aufzustellen hatten (damals war die Militärhoheit noch mehrheitlich kantonal geregelt, insbesondere was die Infanterie betraf).
Gemäss diesem Bundesratsbeschluss (vgl. S. 16) rekrutierte sich das Gz. Füs. Bat. 269 mehrheitlich aus Zürchern. Lediglich die Grenz-Füsilier-Kompagnie V/269 wurde kantonal gemischt mit Aargauern alimentiert. Da die Abschnittsgrenze der Grenzbrigade 6 unmittelbar westlich von Kaiserstuhl verlief, dürfte es sich bei letzteren vornehmlich um Kaiserstuhler, Fisibacher, Siglistorfer und andere Studenländer gehandelt haben.
Signaturen angepasst
Die eingangs angesprochenen Artikel zitieren ausführlich aus den Kommandantentagebüchern der Einheiten dieses Bataillons. Und geben auch eine Signatur an. Mittlerweile ist die aber vom Bundesarchiv (BAR) angepasst worden. Will man über das neue Internet-Portal recherche.bar.admin die referenzierten Bände finden, ist das nicht ganz so einfach. Daher hier ein Blick auf die Hierarchie des Archivplans:
Das Dossier Gz Füs Bat 269 ist nicht bestellbar (da zu umfangreich) und trägt die Signatur E5790#03.10.2.067 (mit dem Aktenzeichen als Deskriptor).
Die einzelnen Tagebücher findet man unter den folgenden um den Zusatz #1000/948# ergänzten Signaturen:
E5790#1000/948#1869* Stab, Bd 1-5
E5790#1000/948#1870* Stabs-Kp, Bd 1-6
E5790#1000/948#1871* Gz Füs Kp I/269, Bd 1-11
E5790#1000/948#1872* Gz Füs Kp II/269, Bd 1-11
E5790#1000/948#1873* Gz Füs Kp III/269, Bd 1-10
E5790#1000/948#1874* Gz Mitr Kp IV/269, Bd 1-12
E5790#1000/948#1875* Gz Füs Kp V/269, Bd 1-10
Die Abteilung Stab umfasst die Unterlagen bis 1940. Ab 1941 scheinen sie von der Stabskompanie geführt worden zu sein. Alle anderen Bestände umfassen die Jahre 1939 bis 1945 (mit Ausnahme von Kp III, bei der das Jahr 1945 offenbar fehlt).
Literatur
- Bissiger Siebenschläfer. WeiachBlog Nr. 298 v. 24. Oktober 2006.
- Letzte Tagung der Gz. Füs. Kp. V/269. WeiachBlog Nr. 493 v. 29. Juni 2007.
- «E luschtigi Söili-Jagd». Aus dem Tagebuch der Gz. Füs. Kp. I/269 zu Beginn des 2. Weltkriegs. Weiacher Geschichte(n) Nr. 96. In: Mitteilungen für die Gemeinde Weiach, November 2007 – S. 12-16.
- War das Bett des Herrn Oberleutnant überladen? WeiachBlog Nr. 564 v. 17. November 2007.
- Leutnant von Wachtposten erschossen. WeiachBlog Nr. 613 v. 8. Mai 2008.
- Soldat Bachmann, Füs. Kp. II/269, grüsst seinen Sohn. WeiachBlog Nr. 850 v. 6. Juni 2010.
- «Weltwoche» von den Deutschen konfisziert. WeiachBlog Nr. 872 v. 7. Juli 2010.
- Die Normalität im Wahnsinn des Krieges. WeiachBlog Nr. 939, 24. Oktober 2010.
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